Positiver Pluralismus

Regierung: Trägervielfalt bei Krankenhäusern ist gut für die Qualität

Die Bundesregierung wertet den Pluralismus bei Klinikträgern als positiv. Einige Parteien sehen diesen dagegen skeptisch.

Veröffentlicht:

Berlin. Die historisch gewachsene Trägervielfalt bei Krankenhäusern in Deutschland hat sich nach Einschätzung der Bundesregierung „grundsätzlich bewährt“. Der Trägerpluralismus trage dazu bei, „Anreize zur Verbesserung von Wirtschaftlichkeit und Qualität der Krankenhausversorgung zu schaffen“, heißt es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken im Bundestag.

Den Ländern obliege das Gebot, in ihrer Planung Krankenhäuser in öffentlicher, freigemeinnütziger und privater Trägerschaft zu berücksichtigen, heißt es weiter. Freilich hat sich die Krankenhauslandschaft in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich verändert: Gab es im Jahr 1991 noch bundesweit 996 öffentliche Krankenhäuser mit rund 367.000 Betten so waren es 2019 nur 545 Kliniken in öffentlicher Trägerschaft mit knapp 236.000 Betten.

Private haben zugelegt

Anders sieht das bei den privaten Kliniken aus: Hier stieg die Zahl der Einrichtungen von 330 (1991) auf 724 (2019), die der Betten nahm im gleichen Zeitraum von rund 24.000 auf fast 96.000 zu.

Über keine Daten verfügt die Regierung nach eigenen Angaben hinsichtlich der Schließungen von Krankenhäusern, Standorten oder Abteilungen –diese würden nicht vom Statistischen Bundesamt erfasst.

Im Bundestagswahlkampf betonen Parteien die Rolle der Trägervielfalt sehr unterschiedlich. Bei der SPD heißt es Wahlprogramm: „Bei der Stärkung des Gemeinwohls spielen öffentliche Krankenhäuser eine zentrale Rolle.“

Geld nach gesellschaftlichem Auftrag

Die Grünen schlagen vor, Krankenhäuser nicht nur nach der Fallzahl, sondern auch „nach ihrem gesellschaftlichen Auftrag zu finanzieren“. Die Linken votieren klar dafür, „Krankenhäuser in kommunale und gemeinwohlorientierte Hand (zu) überführen“.

Die FDP hingegen lehnt eine „Ungleichbehandlung von privaten, öffentlichen und konfessionellen Trägern ab“. Die Union äußert sich in ihrem Programm nicht spezifisch zur Trägerstruktur von Kliniken.

Das Bundeskartellamt ist nach einer Untersuchung der Branche jüngst zur Überzeugung gekommen, der Wettbewerb bewirke „eine flächendeckende und allgegenwärtige Qualitätskontrolle für die Krankenhäuser“, so Behördenchef Andreas Mundt. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK erweitert Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?