Rösler will im Streit um Hausarztverträge nicht nachgeben
BERLIN (hom). Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hat bekräftigt, an den umstrittenen Plänen für eine Absenkung des Honorars bei neuen Hausarztverträgen nach Paragraf 73 b festhalten zu wollen. Die Menschen würden es nicht tolerieren, wenn für einzelne Arztgruppen Ausnahmen gemacht würden, sagte Rösler der "Passauer Neuen Presse".
Nach den Plänen der Koalition für eine Gesundheitsreform 2011 soll das Vergütungsniveau bei Hausarztverträgen auf das Honorarniveau im KV-System gesenkt werden. Für bereits bestehende Verträge soll es aber "Vertrauensschutz" geben.
Rösler betonte, die Hausarztverträge nach 73 b blieben - wie im Koalitionsvertrag fixiert - weiterhin gesetzlich verankert. Die Koalition sei sich dennoch einig darin, "dass sich die Vergütung für die hausärztliche Versorgung in Zukunft am Niveau der normalen ärztlichen Versorgung orientieren soll".
Vertreter der Hausarztverbände laufen seit Tagen Sturm gegen die Pläne Röslers. Der Chef des Bayerischen Hausärzteverbands, Dr. Wolfgang Hoppenthaller, drohte sogar mit dem Ausstieg aus dem KV-System.
Derweil kam der Bundesvorstand des Deutschen Hausärzteverbands am Mittwochnachmittag in Köln zusammen, um das weitere Vorgehen in der Angelegenheit zu beraten. Bekannt wurde auch, dass Rösler seine Teilnahme am Deutschen Hausärztetag im September abgesagt hat.
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