Familien in der Pandemie
TK: Mehr als 130 .000 Anträge auf Kinderkrankengeld
Hilfe zur Selbsthilfe: Die Techniker Krankenkasse berichtet von einer starken Nachfrage nach dem coronabedingten Kinderkrankengeld für Familien und Alleinerziehende.
Veröffentlicht:Berlin. Das coronabedingte Kinderkrankengeld wird nach Angaben von Krankenkassen stark nachgefragt. Bereits im ersten Quartal dieses Jahres seien bundesweit rund 133 .000 Anträge auf die Unterstützungsleistung in der Pandemie eingegangen, teilte die Techniker Krankenkasse (TK) am Dienstag mit. Damit liege die Zahl der Anträge fast doppelt so hoch wie die Zahl regulärer Anträge auf Kinderkrankengeld in den ersten drei Monaten dieses Jahres (rund 79 .500).
Die Koalition hatte die Kinderkrankentage Anfang des Jahres ausgedehnt, damit Familien und Alleinerziehende pandemiebedingte Engpässe bei der Betreuung ihrer Kinder abfedern können. Je Elternteil besteht nunmehr Anspruch auf 20 statt bisher zehn Krankentage. Alleinstehende haben Anspruch auf 40 statt bislang 20 Krankentage.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte sich kürzlich für eine erneute Ausweitung der Leistung ausgesprochen. Der Bund übernimmt die Kosten für das Corona-Kinderkrankengeld und schießt zu diesem Zweck 300 Millionen Euro an die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds.
Rückgang bei regulärem Kinderkrankengeld
Die meisten Anträge für die Leistung kommen laut TK-Angaben aus Nordrhein-Westfalen (39 .211), gefolgt von Bayern (17 .291) und Niedersachsen (11 .683). Im Schnitt liegt die Zahl der genommenen freien Tage je Antrag zwischen zwei und drei Tagen. TK-Vorstandschef Dr. Jens Baas betonte, das Geld könne einen wichtigen Beitrag leisten, „Eltern in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen“.
Die Anträge für das normale Kinderkrankengeld lagen laut TK deutlich unter denen von 2020. Während im ersten Quartal des vergangenen Jahres knapp 170 .000 Anträge eingingen, seien es dieses Jahr im gleichen Zeitraum knapp 80 .000 gewesen.
„Wir gehen davon aus, dass sich hier die Hygieneregeln bemerkbar machen“, sagte TK-Chef Baas. Mundschutz, Händewaschen und Abstandsregeln hätten dazu geführt, dass es deutlich weniger Erkältungskrankheiten gebe. (hom)