Erhöhung der Impfquote

Verbände fordern mehr Impfangebote für sozial Benachteiligte

Geflüchtete, Obdachlose, Hartz-IV-Empfänger – sozial Benachteiligten fehlt oft ein einfacher Zugang zu Impfangeboten. Das soll sich ändern, fordern Verbände und der Arbeitsminister.

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Obdachloser auf einer Parkbank: Gerade Wohnsitzlose werden bislang nur schwer von Impfangeboten erreicht. (Symbolbild mit Fotomodell)

Obdachloser auf einer Parkbank: Gerade Wohnsitzlose werden bislang nur schwer von Impfangeboten erreicht. (Symbolbild mit Fotomodell)

© Belish / stock.adobe.com

Berlin. Der Paritätische Gesamtverband hat leichter zugängliche Booster-Impfangebote für Wohnungslose und Flüchtlinge gefordert. „Ob Obdachlose, Geflüchtete in Sammelunterkünften oder auch alte Menschen in Pflegeheimen – es braucht zwingend viel mehr zielgruppenspezifische Aufklärung und vor allem aufsuchende und niedrigschwellige Impfangebote“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Sonntag).

„Vor diesem Hintergrund haben wir im Übrigen auch wenig Verständnis dafür, warum nicht auf die volle Unterstützung beim Impfen zum Beispiel durch Pflegefachkräfte zurückgegriffen wird, obwohl die für das Impfen notwendigen Kenntnisse bei ihnen vorliegen.“

Dass es derzeit noch an vielen Stellen in der Logistik holpere, merke jeder, der gerade auf der aktiven Suche nach einem Impftermin ist. „Impfwillige, die es körperlich können, stehen vielerorts lange in der Kälte an, um sich die Booster-Impfung abzuholen“, kritisierte Schneider. Es sei zu befürchten, „dass insbesondere vulnerable Gruppen, die aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands oder ihrer Lebensumstände einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt sind und dringend auf einen wirksamen Impfschutz angewiesen wären, derzeit das Nachsehen haben“.

Anschreibaktion der Jobcenter pro Impfen

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will derweil verstärkt Hartz-IV-Empfänger für eine Corona-Impfung gewinnen. Er habe die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Länder gebeten, „die erwachsenen Menschen im Grundsicherungsbezug anzuschreiben und über Impfangebote vor Ort zu informieren“, sagte Heil den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Die Jobcenter sollten die Impfkampagne nach Kräften unterstützen: „Die Anschreibaktionen laufen vor Ort gerade an.“ Bereits jetzt gebe es zahlreiche Aktionen, bei denen mobile Impfteams „auf dem Gelände oder in den Räumen der Jobcenter impfen“. (KNA)

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