Infektionen

WHO bereitet Polio-Impfkampagne im Gazastreifen vor

Im schwer zerstörten Gazastreifen sind Polio-Viren im Abwasser gefunden worden. Nun will die WHO 600.000 Kinder impfen. Das geht aber nur mit Feuerpause.

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Genf. Nach der Entdeckung von Polio-Viren in Abwasserproben im Gazastreifen will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine große Impfaktion durchführen. 600.000 Kinder unter acht Jahren sollen gegen das Virus geimpft werden, wie WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf berichtete. Die Kinder sollen jeweils zwei Impfdosen erhalten.

Allerdings muss die Sicherheitslage dies auch zulassen, teilte die WHO mit. Es müsse klar sein, dass die Kühlkette für die Impfstoffe durchgehend bis zur Verabreichung der Impfdosis eingehalten wird und das Gesundheitspersonal bei den Einsätzen nicht sein Leben riskiert. Deshalb steht der Zeitpunkt der Impfkampagne noch nicht fest.

Das Virus wurde bislang nur in Abwasser entdeckt. Krankheitsfälle sind nicht bekannt. Allerdings sind Hunderttausende Menschen wegen der israelischen Angriffe auf Ziele der Terrororganisation Hamas auf der Flucht und können Krankenhäuser und Arztpraxen kaum erreichen. Deshalb ist unklar, ob etwaige Fälle schnell entdeckt würden.

„Wir brauchen absolute Bewegungsfreiheit für das Gesundheitspersonal und die medizinische Ausrüstung, um diese komplexen Operationen sicher und wirksam durchführen zu können“, sagte Tedros. „Ein Waffenstillstand oder zumindest „Tage der Ruhe“ während der Vorbereitung und Durchführung der Impfkampagnen sind erforderlich, um die Kinder in Gaza vor Polio zu schützen.“ (dpa)

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