Bundestagswahl

Wahlprogramm-Check zum Fachkräftemangel

Großer Wahlprogramm-Check der Ärzte Zeitung: Wir haben die sieben aktuell im Bundestag vertretenen Parteien und Gruppen – in alphabetischer Reihenfolge, subjektiv und sicherlich nicht vollständig – auf zwölf gesundheitspolitische Themen hin abgeklopft. Diesmal im Fokus: der Fachkräftemangel.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:
Ein Schild hängt an einem Schaufenster. Darauf steht Fachkräfte gesucht.

Was tun, um mehr Fachkräfte für das Gesundheitswesen zu gewinnen? Die Ärzte Zeitung blickt in einem Wahlprogramm-Check auf die Positionen der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien und Gruppen.

© Heiko Küverling / stock.adobe.com | Parteibuttons: Andreas Prott / stock.adobe.com

Die Alterung der Gesellschaft führt zu wachsender Knappheit an Personal auch in den Gesundheits- und Pflegeberufen. Die meisten Parteien sehen an dieser Stelle Handlungsbedarf. Abhilfe sollen Zuwanderung und das Zurückholen von Menschen schaffen, die wegen der nicht immer hinreichend familienfreundlichen Arbeitsbedingungen ihre Gesundheits- oder Pflegeberufe aufgegeben haben.

Wir geben die Positionen der Parteien in deren alphabetischer Reihenfolge wieder:

AfD: Mehr Medizinstudienplätze, vorrangig für deutsche Staatsangehörige, fordert die Partei. Die „fachliche als auch sprachliche Qualifikation“ von medizinischem Fachpersonal müsse dem deutschen Standard genügen.

Bündnis 90/Die GRÜNEN: Ausgestiegene Fachkräfte sollen zur Rückkehr motiviert werden, zum Beispiel durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weniger Bürokratie und mehr Kompetenzen.

BSW: Fachkräftemangel sieht das BSW als „großes Thema“. Die Debatte darüber führe hierzulande allerdings in der Regel nur zu einem Ruf nach mehr Einwanderung.

CDU/CSU: Der Fachkräftemangel wird von der Union im Programm direkt adressiert. Den Arbeits- und Fachkräftemangel allgemein sehen die C-Parteien als „echtes Standortrisiko“ und Anlass für eine Anwerbeoffensive. Das Anerkennen von ausländischen Berufsqualifikationen soll einfacher und schneller werden. Planbare Arbeitszeiten und Springer-Pools sollen helfen, dem Personalnotstand in der Pflege entgegenzuwirken. Die Rolle der Pflegefachpersonen will die Union aufwerten.

Die LINKE: Die Linke fordert eine bundesweite „Rückanwerbung“ von Pflegekräften und weiteren Beschäftigten im Gesundheitswesen, die den Beruf verlassen haben.

FDP: Die FDP will im In- und Ausland mehr Pflegefachkräfte gewinnen. Dafür sollen Verfahren zur Anerkennung ausländischer Pflegekräfte vereinfacht werden.

SPD: Die alternde Gesellschaft braucht Zuwanderung; daher weltweite Anwerbung und Integration von Fachkräften. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll unbürokratisch umgesetzt und weiterentwickelt werden. Medizinische Berufe erfordern eine Anerkennung des Abschlusses in Deutschland.

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