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Neue Fixkombi gegen multiresistente Keime

Bei schweren Infektionen mit Metallo-β-Laktamase-bildenden Bakterien steht eine neue Therapieoption zur Verfügung.

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Bakterienkultur im Blick: Bei Infektionen mit Metallo--Laktamase-bildenden Bakterien gibt es eine neue Therapieoption. (Symbolbild) cassis / stock.adobe.com

Bakterienkultur im Blick: Bei Infektionen mit Metallo-β-Laktamase-bildenden Bakterien gibt es eine neue Therapieoption. (Symbolbild) cassis / stock.adobe.com

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Berlin. Seit Kurzem ist in Deutschland die erste fixe β-Laktam/β-Laktamase-Inhibitor-Kombination verfügbar. Das in der EU seit April 2024 zugelassene und intravenös zu verabreichende Aztreonam-Avibactam (Emblaveo®) wird bei Erwachsenen mit schweren Infektionen mit Metallo-β-Laktamase bildenden Bakterien (MBL) eingesetzt. Es wird angewendet bei

komplizierten intraabdominellen Infektionen,

nosokomial erworbenen Pneumonien, einschließlich beatmungsassoziierter Pneumonien sowie

bei komplizierten Harnwegsinfekten, einschließlich Pyelonephritis.

Globale Bedrohung durch Multiresistenzen

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO stellen antimikrobielle Resistenzen eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit dar. Das gilt besonders für Gram-negative Bakterien wie Enterobakterien – hier besonders Klebsiella pneumoniae und Escherichia coli. Deren Bedeutung nimmt im klinischen Alltag immer mehr zu. Zugleich sind selbst bei neueren Antibiotika zunehmend Resistenzen aufgrund diverser bakterieller β-Laktamasen zu verzeichnen. „Metallo-β-Laktamasebildner breiten sich – auch in Deutschland – weiter aus“, so Dr. Béatrice Grabein, leitende Mikrobiologin am Klinikum der LMU München. „Die Therapieoptionen waren bisher limitiert auf Cefiderocol und Ceftazidim/Avibactam plus Aztreonam.“ Nun sei eine Fixkombination aus wirksamen Komponenten verfügbar.

Internationale Vergleichsstudie

Die Zulassung der Fixkombi beruht auf Daten aus der Zulassungsstudie REVISIT bei 422 Erwachsenen in 20 Ländern in Europa, Amerika und Asien. Aztreonam- Avibactam war bei komplizierten intraabdominellen Infektionen (kombiniert mit Metronidazol) sowie bei nosokomial erworbenen Pneumonien (ohne Metronidazol) verglichen worden mit einer Therapie mit Meropenem mit oder ohne Colistin, und zwar in Regionen mit endemischer oder neu aufgetretener Carbapenem-Resistenz und bei Verdacht auf MBL-produzierende multiresistente Erreger. Die Wirksamkeit erwies sich in beiden Gruppen als vergleichbar, erklärte Professor Markus Weigand, Uniklinik Heidelberg. Allerdings lasse die Studie keine vergleichende Aussage zur Wirksamkeit gegen MBL-bildende Enterobakterien zu.

Der Anästhesiologe verwies aber auf die hohe in-vitro-Wirksamkeit von Aztreonam-Avibactam gegenüber MBL, nachgewiesen in 16 deutschen Kliniklaboren sowie mit Daten des nationalen Referenzzentrums für Gram-negative Krankenhauserreger. Klinisch gebe es bereits viele Fallberichte und eine prospektive Studie, die den erfolgreichen Einsatz der Kombination bei MBL-bildenden Enterobakterien demonstrierten. Die Fixkombi zeichne sich im Vergleich zu Colistin und Polymyxin B durch eine bessere Verträglichkeit und günstigere pharmakologische Eigenschaften aus. (ner)

Quelle: Launch-PK „Aztreonam-Avibactam (Emblaveo®) – eine neue wichtige Therapieoption bei schweren Infektionen durch multiresistente bakterielle Erreger“, online, September 2024; Veranstalter: Pfizer Pharma GmbH

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