Rheuma
Steroide sind weiterhin Risikofaktor Nr. 1
Das erhöhte Infektionsrisiko bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen gilt es stets im Blick zu behalten.
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Bereits die Einnahme von Steroiddosen bis zu 5 mg täglich über einen längeren Zeitraum sind Studien zufolge bei älteren Patienten mit einem erhöhten Infektionsrisiko assoziiert.
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„Man muss bei Rheuma-Patienten unbedingt darauf achten, Infektionen zu vermindern“, so Professor Christian Kneitz beim Rheuma Update in Wiesbaden. Dabei betonte der niedergelassene Rheumatologe aus Schwerin immer wieder die Rolle der Steroide, die dosisabhängig das Infektionsrisiko erhöhten. Aber auch bereits die Einnahme von Dosen bis zu 5 mg täglich über einen längeren Zeitraum seien bei älteren Patienten mit einem erhöhten Infektionsrisiko assoziiert, wie eine Studie aus Hausarztpraxen in England ergeben hat (CMAJ 2019; 191:E680-E688). So stieg das kumulative Infektionsrisiko von 18,3 Prozent nach einem auf 76,9 Prozent nach zehn Jahren an.
Das Risiko für schwere Infektionen sei zudem erhöht, so Kneitz, bei Rauchern (Rheumatology 2019; online 25. November), zu Therapiebeginn und bei -umstellung, bei JAKInhibitoren (Herpes zoster), bei Älteren (Signal für Tofacitinib; BfArM 15.11.19, 20.3.20), bei Lymphopenie und Anämie, bei Immunglobulinmangel unter Rituximab, unter Tocilizumab im Vergleich zu Abatacept, unter Infliximab im Vergleich zu Abatacept sowie unter TNF-Hemmern im Vergleich zu Ustekinumab ( signifikant bei Psoriasis, nicht bei Psoriasis-Arthritis;Ann Rheum Dis 2020; 79: 285-291). (otc)