Kommentar – Migräne-App

App auf Rezept?

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Raus aus den Kinderschuhen, rein in die Regelversorgung? Die Studie zu einer Migräne-App von Schmerzklinik Kiel und Techniker Krankenkasse (TK) könnte Gesundheits-Apps den Weg weisen: Demnach wird die Zahl der Kopfschmerztage im Monat bei Einsatz der App von durchschnittlich 13,3 auf zehn Tage reduziert. Das ist eine Reduktion um 25 Prozent, heißt es von der TK.

Nun ist eine Befragung von App-Nutzern keine Zulassungsstudie im Doppelblind-Verfahren. Dennoch: Gesundheits-Apps regen Patienten offenbar zu einem bewussten Umgang mit ihrer Erkrankung an, und das verbessert die Adhärenz an den Behandlungsplan.

Sieben von zehn Patienten nehmen die App dann auch mit zum Arzt, heißt es weiter. Und auch Ärzte gehen auf die zusätzlichen Informationen ein, wenn es um eine Therapieanpassung geht. Laut Studie entscheiden 58 Prozent der Teilnehmer zusammen mit dem Arzt über die Therapie.

Also Apps auf Rezept? Doch wie trennt man bei weltweit mehr als einer Million Gesundheits-Apps in den Stores die Spreu vom Weizen?

Sicher ist: Auch wenn App-Anbieter keine Nutzenbewertung wie Hersteller herkömmlicher Medikamente leisten können – ganz ohne Evidenz bleibt der Weg in die Regelversorgung verschlossen.

Lesen Sie dazu auch: Digital Health / TK-Daten: App sorgt für weniger Tage mit Migräne

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gemischte Reaktionen in Bayern

ePA-Start in Franken: Testregion dämpft Erwartungen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025