ÖffentlicherGesundheitsdienst

BVÖGD-Chef Nießen fordert mehr Engagement für Nachwuchsgewinnung in Gesundheitsämtern

Den 375 Gesundheitsämtern in Deutschland stehen laut BVÖGD damit in Schnitt lediglich eine Fachärztin/ ein Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen zur Verfügung. Da geht noch was, hofft der BVÖGD.

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Berlin. Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) fordert angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der Fachärztinnen und Fachärzte für Öffentliches Gesundheitswesen auf den Ruhestand zugeht, attraktive Arbeitsbedingungen und verstärkte Weiterbildungsanstrengungen, um dauerhaft mehr Nachwuchs für die Gesundheitsämter zu gewinnen. Das betonte der Verband am Dienstag in einer Mitteilung.

„Zwar hat sich die Zahl der insgesamt in den Gesundheitsämtern tätigen Ärztinnen und Ärzte nach Beginn der Corona-Pandemie deutlich erhöht . Nach wie vor gibt es aber viel zu wenig Fachärztinnen und -ärzte für Öffentliches Gesundheitswesen in Deutschland – im Schnitt sind es gerade einmal eine/r pro Gesund-heitsamt. In den kommenden Jahren werden außerdem sehr viele Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand gehen. Wir müssen jetzt durch attraktive Arbeitsbedingungen und verstärkte Weiterbildungsanstren-gungen dauerhaft mehr Nachwuchs für die Gesundheitsämter gewinnen. Gleichzeitig müssen wir den Fachkräften eine langfristige Perspektive bieten, die durch den ÖGD-Pakt in die Ämter gekommen sind“, so das Plädoyer des BVÖGD-Chefs Dr. Johannes Nießen.

Mehr Ärzte in den Gesundheitsämtern

Laut der jüngsten BÄK-Ärztestatistik arbeiteten in den Gesundheitsämtern in Deutschland Ende 2019 vor Beginn der Pandemie insgesamt 2.564 Ärztinnen und Ärzte. Bis Ende 2022 ist ihre Zahl auf 3.529 gestiegen.

Dieser Anstieg nach jahrzehntelangem Rückgang sei vor allem auf die personelle Verstärkung durch die Finanzmittel aus dem Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst zurückzuführen.

Die Zahl der in den Gesundheitsämtern tätigen Fachärztinnen und Fachärzte für Öffentliches Gesundheitswesen habe sich hingegen im gleichen Zeitraum kaum verändert. Deren Zahl hat sich laut Statistik von 403 (Ende 2019) lediglich auf 409 (Ende 2022) erhöht.

Somit bleibe es dabei: Den rund 375 Gesundheitsämtern in Deutschland stehe damit in Schnitt lediglich eine Fachärztin/ ein Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen zur Verfügung. „Der minimale Zuwachs während der Corona-Pandemie darf uns nicht in Sicherheit wiegen, denn die Altersstruktur der Fachgruppe ist dramatisch“, warnte Nießen. (eb)

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