Aktiengeschäfte

Corona macht Superreiche noch reicher

Trotz der Coronavirus-Pandemie haben es die Reichsten der Reichen geschafft, ihre Vermögen zu steigern. Der Grund: Viele haben vor dem Crash Aktien verkauft. Später kauften sie günstig zu – auch Gesundheitswerte.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:
Da ist er wieder, der Bulle: Nach dem ersten Corona-Schock drehten die Börsen ins Wachstum zurück.

Da ist er wieder, der Bulle: Nach dem ersten Corona-Schock drehten die Börsen ins Wachstum zurück.

© Caspar Benson / Getty Images

Neu-Isenburg. Den 2189 wohlhabendsten Menschen dieser Welt ist es auch in der Corona-Krise gelungen, ihr Vermögen weiter zu mehren.

Das zeigt die jüngste Ausgabe des Milliardärs-Berichts, der jährlich zusammen von der Schweizer Großbank UBS und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC erstellt wird.

Danach ist das Gesamtvermögen der reichsten Menschen von Mitte 2019 bis Ende Juli dieses Jahres um 2200 Milliarden Dollar oder 27,5 Prozent auf 10.200 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 8676,5 Milliarden Euro, gestiegen.

„Dieser Betrag übertrifft den bisherigen Höchststand von 8900 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2017“, sagt Josef Stadler, der als Chef des Bereichs Global Family Office die Geschäfte der UBS mit den Superreichen lenkt.

Billig wieder eingestiegen

Dass die Milliardäre dieser Welt ihr Gesamtvermögen binnen lediglich zwölf Monaten um mehr als ein Viertel mehren konnten, hat der Studie zufolge vor allem einen Grund: Viele der Ultravermögenden waren nach den starken Kursgewinnen an den Börsen in 2019 vorsichtig geworden und hatten zu Beginn dieses Jahres in großem Stil Aktien verkauft.

Dadurch war es ihnen später möglich, Wertpapiere in hoher Zahl sehr günstig zu erwerben, nachdem die Kapitalmärkte im März weltweit wegen der Corona-Krise eingebrochen waren.

Dabei setzten viele Milliardäre neben Aktien von Technologieunternehmen wie der Google-Mutter Alphabet, Apple, Microsoft und Tesla auch auf Papiere von Biotech- und Pharmaunternehmen. Die Börsennotierungen der potenziellen Erzeuger von Impfstoffen und Medikamenten zur Eindämmung der Pandemie und zur Therapie von COVID-19 waren mit der Ausbreitung des Virus kräftig gestiegen.

Der Großteil der Milliardäre hat sein Vermögen durch erfolgreiches Unternehmertum aufgebaut. Durch das Wachstum ihrer Firmen und durch die erfolgreiche Anlagestrategie vor und in der Corona-Krise gelang es 31 Millionären, in den vergangenen beiden Jahren zu Milliardären zu werden.

Sieben Milliarden gespendet

„Heute gibt es weltweit 2189 Milliardäre gegenüber 2158 im Jahr 2017“, so Stadler. In Deutschland sei der Club der Superreichen in dieser Zeit von 114 auf 119 Mitglieder gewachsen. Ihr Gesamtvermögen sei von Frühjahr 2019 bis Sommer dieses Jahres von 500,9 Milliarden Dollar auf 595 Milliarden Dollar gewachsen.

Rund zehn Prozent der Ultravermögenden weltweit habe in den vergangenen Monaten medizinische Einrichtungen, Forschungs- und Hilfsorganisationen im Ringen gegen die Pandemie gefördert, weiß Stadler. „Zwischen März und Juni haben mehr als 2000 Milliardäre rund 7,2 Milliarden Dollar an Spenden öffentlich zugesagt, um den Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen.“

Nach einer Befragung des Beratungsunternehmens PwC hat zudem gut ein Fünftel der Milliardäre seit dem Frühjahr 2019 mehr Geld philanthropischen Zwecken zugeführt als in den zwölf Monaten zuvor. Nun aber werden die Superreichen zurückhaltender: Innerhalb des nächsten Jahres wollen sich die meisten Milliardäre der PwC-Befragung zufolge eher wieder vermehrt um ihre Geschäftsstrategie kümmern.

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025