Ektoparasitosen

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Demodikose - häufig bei Patienten mit seborrhoischem Hauttyp

Haarbalgmilben, Bettwanzen, Sandflöhe und Larva migrans cutanea sind weltweit die häufigsten Auslöser von Ektoparasitosen, also Infektionen der äußeren Hautschicht. Bettwanzen etwa haben in den vergangenen Jahren von sich reden gemacht, als in den USA über eine Wanzenplage in Hotels berichtet wurde.

Haarbalgmilbenbefall der linken Wange bei einem 82-jährigen Patienten.

Haarbalgmilbenbefall der linken Wange bei einem 82-jährigen Patienten.

© Springer Medizin Verlag

  • Haarbalg- und Talgdrüsenmilben

Haarbalgmilben (Demodex folliculorum) und Talgdrüsenmilben (Demodex brevis) besiedeln die Haut des Menschen. Bei etwa 95 Prozent der Gesunden sind diese etwa 0,25 bis 0,4 mm langen Ektoparasiten in den Follikeln des Gesichts und der behaarten Kopfhaut zu finden. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch. Der Befall beginnt schon bei Säuglingen mit dem ersten Mutter-Kind-Kontakt. Mit zunehmendem Alter nimmt die Dichte der Milben pro Follikel zu.

Meist sind die Milben harmlos, jedoch können sie auch eine entzündliche Talgdrüsenerkrankung im Gesicht (Demodikose) hervorrufen.

Ein ausgeprägter Befall mit Haarbalgmilben findet sich häufig bei Menschen mit seborrhoischem Hauttyp, berichten die Autoren um Professor Pietro Nenoff aus Mölbis in ihrer CME-Fortbildung zu Ektoparasitosen.

Zum klinischen Bild bei stark mit Haarbalgmilben befallenen Hautarealen finden sich follikulär gebundene entzündliche Papeln oder Papulopusteln. Die Haut kann pityriasiform schuppen und juckt zum Teil.

Die Autoren machen darauf aufmerksam, dass bei Patienten mit therapieresistenten rezidivierenden oder granulomatösen Rosazeaartigen Dermatosen im Gesicht immer auch an eine Demodikose gedacht werden sollte. Dies gelte auch für Läsionen, die einer perioralen Dermatitis gleichen.

Typisch für eine Demodikose sind streng einseitige, randbetonte, erythematöse und papulopustulöse Läsionen, die vorzugsweise an einer Wange, am Kinn oder an der Stirn auftreten.

Differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden müssen die Rosacea papulopustulosa, eine periorale Dermatitis, ein seborrhoisches Ekzem und die Tinea faciei.

Zur Therapie stehen topisch und systemisch wirksame Präparate zur Verfügung. Metronidazol kann lokal und systemisch angewandt werden. Eine Alternative ist orales Doxycyclin (zweimal täglich 100 mg). Mit Erfolg wird zudem eine insektizid wirkende 5-prozentige Permethrin-Creme eingesetzt.

  • Bettwanzen

Bettwanzen (Cimex lectularius) ernähren sich von menschlichem und tierischem Blut. Der Stich verursacht häufig stark juckende Bläschen mit zentraler punktförmiger Hämorrhagie. Typischerweise sind die Stiche in ein oder mehreren Reihen ("Wanzenstraße") angeordnet. Bei vielen Patienten kommt es zu sekundären bakteriellen Infektionen mit Nässen und Krustenbildung.

Bettwanzen bleiben nur so lange auf der Haut, bis sie genug Blut gesaugt haben. Die Beseitigung der Parasiten im Raum ist aufwändig, langwierig und muss immer durch einen Kammerjäger erfolgen.

Gegen die Hautsymptome haben sich antiseptische und antibakterielle Externa wie Hydroxychinolinsulfat, Clioquinol, Fusidinsäure und Gentamicin bewährt. Meist werden sie mit antientzündlichen Wirkstoffen wie Dexamethason oder Betamethason kombiniert. (mar)

Nur für Ärzte: Zu dem Modul "Von Bettwanzen bis Haarbalgmilben"

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