Corona-Warn-App

Einverständnis des Patienten auf Muster 10C/OEGD nicht vergessen!

Die IT-Infrastruktur für die Corona-Warn-App kommt voran. Aber damit die Testergebnisse übermittelt werden können, dürfen Ärzte ein kleines Detail auf dem Labor-Auftragsformular nicht vergessen.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Die Corona-Warn-App ist Teil der Strategie gegen eine erneute Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus in der Bevölkerung. Noch fehlen allerdings einige Bausteine in der digitalen Logistik.

Die Corona-Warn-App ist Teil der Strategie gegen eine erneute Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus in der Bevölkerung. Noch fehlen allerdings einige Bausteine in der digitalen Logistik.

© R7011 Ostalb Network / picture alliance / dpa

Berlin. Rund die Hälfte aller Corona-Testlabore in Deutschland sind aktuell vollständig digital angebunden und können Corona-Tests vom Scan des Auftragsformulars und der Aufnahme des QR-Codes bis zur Übermittlung der Daten an die Corona-Warn-App digital abwickeln. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage des stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzenden Frank Sitta hervor.

Die Labore würden sukzessive mit den technischen Komponenten ausgestattet, schreibt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Weiss (CDU), in der Antwort. 109 Labore würden „zum aktuellen Zeitpunkt“ über einen Client an den entsprechenden Verifikationsserver der App angebunden, das seien 74 Prozent der in der SARS-CoV-2-Testung aktiven Labore.

TAN oder QR-Code für die Eintragung in der App

Nutzer, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, müssen diesen Status selbst in die Corona-Warn-App freischalten. Um einen Missbrauch zu verhindern, muss die Infektion offiziell bestätigt werden. Das geschieht über einen QR-Code, den man über das Muster 10c oder Muster OEGD erhält.

Alternativ können positiv getestete Patienten auch eine TAN eingeben, die man von einer Telefon-Hotline bekommt, da noch nicht alle Testzentren mit den entsprechenden Formularen ausgestattet sind und auch noch nicht alle Labore in der Lage sind, die auf den Formularen aufgedruckten QR-Codes digital für die Ergebnisübermittlung weiterzuverarbeiten. Im Infektionsfall erhalten die betroffenen Kontakte dann bekanntlich einen Hinweis in ihrer Warn-App, dass sie sich testen lassen sollen.

„Digitalisierung wurde jahrelang verschlafen“

„Gerade jetzt, in Zeiten erneut steigender Infektionszahlen, ist die möglichst weitreichende digitale Anbindung der Testlabore essenziell“, kommentiert MdB Sitta auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ die Antwort der Regierung. Nur so könne gewährleistet werden, dass die Daten zu Testergebnissen möglichst schnell, bruchfrei und datenschutzkonform in der App registriert werden.

Dass noch immer nur die Hälfte der Labore vollständig digital angeschlossen sei, könne einer raschen Nachverfolgung von Infektionskette im Wege stehen. Die Zahl zeige vor allem, „was zuvor Jahre lang verschlafen wurde“. Eine Digitalisierungsoffensive im gesamten Gesundheitssystem sei „dringend überfällig.“

Patienten müssen der Übermittlung zustimmen

Die Anzahl der Labore, die vollständig in den digitalen Prozess der Corona-Warn-App eingebunden seien und die Ergebnisse online übermitteln, nimmt zu, bestätigte der Anbieterverband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM e.V.) die Aussage der Bundesregierung.

Dessen Vorsitzender Dr. Michael Müller weist auf Anfrage aber auch auf ein anderes Problem hin, das eine Übermittlung positiver Ergebnisse verhindern könne: „Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die App-Nutzer bei der Probenentnahme auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung von QR-Code und Ergebnis durch die Markierung auf dem Muster 10 vornehmen. Wir sehen viele Überweisungen mit Muster 10c und OEGD ohne diese Markierung“, so Müller. (mit Material von dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Festlegung durch das Innenministerium

Bayerns Nord-Telenotarztzentrale kommt nach Würzburg

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Kommentare
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

47. Deutscher Krankenhaustag

Ärztliche Vollzeitstellen in Kliniken: Zehn Prozent Differenz zwischen Ist und Soll

Leitartikel zum Kompromiss von SPD und Union

Frühere Neuwahlen – vernünftig und ein Hoffnungsschimmer

Lesetipps
Der Deutsche Krankenhaustag ist Teil des Programms der Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf.

© Messe Düsseldorf / ctillmann

47. Deutscher Krankenhaustag

Klinikreform: Klinikverbände hoffen auf den Vermittlungsausschuss

Wie geht es nach der Neuwahl des Bundestages in der Gesundheitspolitik weiter? Der Virchowbund macht Vorschläge, die heftige Debatten auslösen könnten.

© New Africa / stock.adobe.com

Zukunft des Gesundheitswesens

Freie Arztwahl soll für Patienten teurer werden

Steine stapeln in der Natur kann für Stressgeplagte ein entspannendes Ritual sein.

© Igor / stock.adobe.com / KI-generiert

Stressmediziner im Interview

Kollege gibt Tipps: Das hilft Ärzten bei Stress