Vollakademisierung des Hebammenberufes
Hebammen: Akademischer Schulterschluss soll Qualität im Studium sichern
Der neugegründete Hebammenwissenschaftliche Fachbereichstag soll die idealen Strukturen an den Hochschulen etablieren, damit die Nachwuchskräfte ordentlich ihr Fach studieren können.
Veröffentlicht:Berlin. Seit Inkrafttreten des Hebammengesetzes 2019 zum Zwecke der Vollakademisierung des Hebammenberufes sind Rahmenbedingungen und Fahrplan längst dekretiert.
Um die Transformation von der fachschulischen zur akademischen Hebammenausbildung sinnvoll und zielführend begleiten zu können, haben sich nun 15 Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Universitäten mit Studiengängen für Hebammen in Deutschland zusammengeschlossen und den Hebammenwissenschaftlichen Fachbereichstag (HWFT) gegründet.
Die Mitglieder der Gründungshochschulen wählten am Montagabend in Berlin das fünfköpfige Präsidium. Demnach wird Professorin Melita Grieshop (Evangelische Hochschule Berlin) als Präsidentin fungieren, Dr. Henrike Todorow (Medizinische Fakultät Universität Leipzig) als Vize-Präsidentin, Professorin Karolina Luegmair (Katholische Stiftungshochschule München) als Schatzmeisterin Sowie Professorin Therese Werner-Bierwisch (Hochschule Niederrhein Krefeld) und Professorin Nina Knape (Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen) als Beisitzerinnen.
Intensivere und bessere Vernetzung angestrebt
„Mit der HWTF-Gründung kann die hochschul- und bildungspolitische Arbeit im Studium von Hebammen zukünftig bundesweit besser vernetzt und intensiviert werden“, postuliert Grieshop. Und ergänzt: „Ziel ist es auch, den akademischen Hebammenberuf und die Entwicklung der hebammenwissenschaftlichen Disziplin zu stärken.“
Als bundesweite Interessensvertretung der hebammenwissenschaftlichen Studiengänge strebt der HWFT nach eigenem Bekunden einen konstruktiven Dialog mit Politik, Gesellschaft und den hochschulpolitischen Organisationen benachbarter Disziplinen an. Weiter werde sich der HWFT insbesondere für gute Rahmenbedingungen und damit für die weitere Entwicklung der Disziplin Hebammenwissenschaft sowie die Qualitätssicherung in Studium, Forschung und Lehre einsetzen.
Dazu HWTF-Vize Todorow: „Nur unter sehr guter Ausstattung können die beteiligten Hochschulen zielgerichtet dem Fachkräftemangel in der Geburtshilfe entgegenwirken und damit einen passgenauen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Frauen* und ihren Familien während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit leisten.“