Weiterbildung Allgemeinmedizin
IGES-Gutachten: DEGAM hält Vorschläge zur Weiterbildung für „stimmig“
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin erkennt im Gegensatz zu anderen Akteuren in den IGES-Vorschlägen zur Weiterbildung keinen Dirigismus.
Veröffentlicht:Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) hat im Gegensatz zu vielen anderen ärztlichen Fachverbänden das Gutachten des IGES-Instituts zur Weiterbildung in der Allgemeinmedizin begrüßt.
Die Expertise im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes zieht dabei ein kritisches Fazit der bisherigen Praxis der Weiterbildungsförderung in Deutschland. Die Gutachter haben insbesondere die Weiterbildung in mehreren Nachbarstaaten untersucht und daraus mögliche Reformansätze für Deutschland abgeleitet. Denn anders als in Deutschland gelingt es in Ländern wie den Niederlanden oder Belgien deutlich besser, ausreichend Fachärzte für Allgemeinmedizin weiterzubilden. Man begrüße diese „klaren Worte im Gutachten, heißt es in einer DEGAM-Mitteilung vom Donnerstag.
Gutachten des IGES-Instituts
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DEGAM: Vorschläge liegen bereits auf dem Tisch
Denn die Richtung der Vorschläge sei „stimmig“, heißt es. „Insbesondere stimmen wir zu, dass sich die Situation nur dann verbessern lässt, wenn wir auf drei Ebenen ansetzen: im Studium, in der allgemeinmedizinischen Weiterbildung und auch in der hausärztlichen Praxis“, teilt DEGAM-Präsident Professor Martin Scherer mit. Für alle diese Ebenen lägen bereits Vorschläge auf dem Tisch. „Es ist schlicht nicht mehr vermittelbar, wenn diese Konzepte jetzt nicht endlich umgesetzt werden“, so Scherer.
Der erste Schritt bestünde darin, endlich den Masterplan Medizinstudium 2020 umzusetzen, sagte Professor Ferdinand Gerlach, Vorstand der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM). Zweitens sollten die Kompetenzzentren Weiterbildung gestärkt werden. „Dort, wo wir Kompetenzzentren haben, steigen schon heute die Zahlen in der allgemeinärztlichen Weiterbildung“, so Gerlach. Vor diesem Hintergrund ist nach Ansicht von DEGAM und DESAM eine „aufgeheizte Debatte um etwaige planwirtschaftliche Elemente zur Steuerung der Weiterbildung“ nicht angesagt.
Die KBV oder der Hartmannbund hatten in den Vorschlägen von IGES den Versuch eines „staatlichen Dirigismus“ oder einer bedarfsorientierten politischen Planung gesehen. (fst)