Die Meinung
Kooperation ohne langen Atem

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Ganz so einfach war es dann doch nicht, wie es die Medienkampagne 2009 suggeriert hatte. Mit ihrer Kooperation wollten die Allianz Private Krankenversicherung und die gesetzliche Kasse KKH Allianz dem Markt zeigen, wo es lang geht.
Die Partnerschaft des PKV-Anbieters und der Krankenkasse - hervorgegangen aus der Fusion der KKH und der BKK Allianz - sollte weit über alle bisher bekannten Kooperationen hinaus gehen.
Geplant waren nicht nur private Zusatzpolicen für die Kassenkunden, sondern auch ein gemeinsames Leistungs- und Versorgungsmanagement sowie gemeinsame Verträge mit Ärzten, Kliniken und anderen. Die Hoffnung: Fällt das bisherige duale System, ist der GKV/PKV-Zwitter als Erster fit für die neue Welt. Ein solch hochgestecktes Ziel braucht einen langen Atem.
Der aber fehlte den Partnern. Nach nicht einmal drei Jahren entschieden sie, ab 2013 wieder getrennte Wege zu gehen. Schuld geben Allianz und KKH den widrigen Rahmenbedingungen. Gescheitert sind sie aber wohl eher an überzogenen gegenseitigen Erwartungen. Und offensichtlich hat der Markt auf ein solches neues Modell nicht gewartet.
Zur Person: Ilse Schlingensiepen ist Wirtschaftsjournalistin in Köln.