MVZ-Debatte

MVZ-Ärzte fordern mehr Kollegialität

Erneut wenden sich Ärztinnen und Ärzte, die in iMVZ arbeiten, gegen die Unterstellung, sie würden Patienten nicht lege artis behandeln.

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Berlin. Anlässlich des Ärztetages appellieren 188 angestellte Medizinerinnen und Mediziner, die in MVZ mit Investorenbeteiligung arbeiten, an Bundes- und Landesärztekammern, sowie an die Delegierte des Branchenparlaments, „sich gegen eine Verunglimpfung“ ihrer Tätigkeit in solchen MVZ-Strukturen „einzusetzen bzw. diese zu unterlassen“.

In einem offenen Brief wenden sich die Unterzeichnenden gegen „die pauschalen Vorwürfe und implizierte Geringschätzung unserer Arbeit, die in zahlreichen Aussagen bezüglich MVZ-Gruppen mitschwingen“, heißt es in einer Mitteilung des Branchenverbands BBMV, der die Interessen investorengetragener MVZ vertritt.

„Mit gleicher Leidenschaft“

Weiter heißt es in dem Brief, die Debatte um MVZ mit Investorenbeteiligung erwecke ständig den Anschein, als würden die dort angestellten Ärztinnen und Ärzte ihrem heilberuflichen Ethos sowie ihrer medizinischen Sorgfaltspflicht gegenüber den Patienten nicht genügen. Dagegen betonen die Unterzeichnenden: „Als angestellte Ärztinnen und Ärzte üben wir unseren Beruf mit gleicher Leidenschaft und Hingabe zur Patientin und zum Patienten aus, wie unsere Kolleginnen und Kollegen in der Einzelpraxis, der Berufsausübungsgemeinschaft oder in den Krankenhäusern.“

Im übrigen würden die Arbeitsverträge auch in MVZ mit Investorenbeteiligung heute schon „sicherstellen, dass alle Ärztinnen und Ärzte weisungsfrei ihrer Arbeit nachgehen können“.

Es ist bereits das zweite Mal, dass sich MVZ-Ärzte an ihre Standesvertreter wenden, um sich gegen die Unterstellung zu wehren, sie würden Medizin und Patienteninteressen den Gewinnabsichten ihrer Arbeitgeber opfern. Bereits Mitte Oktober hatten ärztliche MVZ-Leiter ein sinngemäßes Schreiben an KBV und Bundesärztekammer gerichtet. (cw)

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