Europa-Premiere
Medizinlogistik: Helios feiert sich als Drohnen-Pionier
Für die 32 Kilometer lange Flugstrecke Breisach - Müllheim benötige die Medizinlogistik-Drohne eine Flugzeit von rund 25 Minuten, so der private Klinikbetreiber.
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Vertreter des Konsortiums Helios Kliniken, RKH Gesundheit, German Copters DLS und Regierungspräsidium Stuttgart freuen sich über die Genehmigung für Drohnen im Regelflugbetrieb in der Medizinlogistik.
© Benjamin Stollenberg
Breisach/Müllheim. Baden-Württemberg zieht mit Ruanda gleich – zumindest in puncto Drohnen-Regulatorik. Galt Ruanda seit 2019 als bisher einziges LAnd rund um den Globus, das die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Drohnen auch im Gesundheitswesen festgezurrt hat, so zieht das Ländle nun nach. Erstmals in Europa seien Drohnen im Regelflugbetrieb in der Medizinlogistik unterwegs, wie der private Krankenhausbetreiber Helios am Mittwoch mitteilte. Ab August könnten demnach voraussichtlich diese unbemannten Luftfahrzeuge Laborproben zwischen den Helios Kliniken in Breisach und Müllheim transportieren. Die erforderliche Genehmigung habe das Regierungspräsidium in Stuttgart für die Aufnahme des Flugbetriebs jetzt erteilt.
Zwei Jahre akribische Arbeit in einem Konsortium bestehend aus den Helios Kliniken, RKH Gesundheit und German Copters DLS hättenen sich ausgezahlt, so der Klinikbetreiber. „Wir sind die ersten in Europa, die Drohnen in der Medizinlogistik im Regelbetrieb einsetzen können. Damit stellen wir bei Helios einmal mehr unsere Innovationskraft unter Beweis. Der Transport von Blut- oder Gewebeproben in der Luft ist schneller, zuverlässiger und umweltfreundlicher als auf der Straße. Er macht uns unabhängiger vom Landverkehr und eröffnet völlig neue Perspektiven in Bezug auf Laborstandorte und deren Auslastung“, lässt sich Helios-COO Enrico Jensch zitieren.
Im Dienste der strukturierten patientennahen Labordiagnostik
Der Transport von Blut- oder Gewebeproben per Drohne vervollständige das Unternehmenskonzept mit einer neu strukturierten patientennahen Labordiagnostik in Breisach und dem Ausbau des Leistungsspektrums in Müllheim. „Wir haben Infrastruktur und Logistik nun perfekt aufeinander abgestimmt und die Versorgung aller Patientinnen und Patienten in meiner Heimat, dem Markgräflerland, zukunftsfest aufgestellt“, so Karl-Heinrich de Roi, Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur bei Helios.
Weitere Flugstrecken in Deutschland sollen folgen. Helios beschäftige seit Kurzem, wie es weiter heißt, auch einen ausgebildeten Fernpiloten im Bereich der Infrastruktur, der Drohnen ohne direkten Sichtkontakt steuern dürfe. Für die 32 Kilometer lange Flugstrecke Breisach - Müllheim benötige die Drohne eine Flugzeit von rund 25 Minuten. (maw)