Forschungsprojekt
Mit künstlicher Intelligenz Patienten mit Herzschwäche besser versorgen
Ein Forschungsteam der Unikliniken Heidelberg und Mainz hat sich zum Ziel gesetzt, mittels KI individualisierte Therapien für Betroffene mit Herzschwäche zu entwickeln. Das Projekt wird von der Carl-Zeiss-Stiftung mit fünf Millionen Euro gefördert.
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Ein angetriebenes Exoskelett. (Symbolbild mit Fotomodell)
© Hispanolistic / Getty Images
Heidelberg/Mainz. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zu neuen Therapien: Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert ein gemeinsames Projekt der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Universitätsmedizin Mainz mit insgesamt fünf Millionen Euro. Mit einer umfangreichen Datenanalyse durch Künstliche Intelligenz hat sich das Forschungsteam zum Ziel gesetzt, individualisierte Therapien für Betroffene mit Herzschwäche zu entwickeln, teilten das Universitätsklinikum Heidelberg und die Universitätsmedizin Mainz am Freitag mit. Das Projekt wird ab Juli 2024 für sechs Jahre finanziert.
Juniorprofessorin Sandy Engelhardt, Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg, und Professor Philipp Wild, Universitätsmedizin Mainz, möchten mit ihrem interdisziplinären Projektteam die Versorgung und Behandlung für Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche verbessern. Eine Studie zur Robotik-unterstützenden Bewegungstherapie wird Teil des Projekts sein. Dabei dient die Bewegungstherapie als Anwendungsbeispiel für eine KI-gestützte Therapieempfehlung: Die Teilnehmenden werden in ihrem Training individuell von einem angepassten Exoskelett unterstützt.
KI wird durch Gesundheitsdaten der Patienten trainiert
Mittels Datenanalyse werden einerseits klassische Patientendaten wie Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen festgehalten, andererseits auch digitale Daten, darunter Gewebeanalysen oder genetische Informationen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Mit den Gesundheitsdaten von mehreren Tausend Patienten soll die KI trainiert werden, um bisher verborgene Zusammenhänge erkennen zu können und in personalisierte Therapieempfehlungen einfließen zu lassen. Ziel ist es, etablierte Forschungsschwerpunkte mit hoher Relevanz in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen weiterzuentwickeln und international auszubauen.
„In unserem Projekt geht es dabei konkret um die Frage, welche Betroffenen aufgrund welcher Merkmalskombination voraussichtlich von einer Bewegungstherapie profitieren werden. Wir hoffen, dass unser systemmedizinischer Ansatz mit vielen molekularen Daten es uns ermöglichen wird, den Verlauf der Erkrankung und die Mechanismen für den Erfolg einer Therapie besser zu verstehen“, ergänzt Wild.
Projektpartner sind Arbeitsgruppen der Universitätsklinika sowie der Universitäten Heidelberg und Mainz aus den Fachbereichen Kardiologie, Bioinformatik, Sportmedizin, Epidemiologie, Medizintechnik, Pathologie und Rechtswissenschaften. Die Projektpartner sind zudem über das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) vernetzt. (sam)