Kommentar
Mit statt über Studis reden!
Im Studium wird viel Potenzial verschenkt — weil zwischen Lehrenden und Studierenden zu wenig gesprochen wird. Das Mentoring-Programm sei die erste und einzige Gelegenheit gewesen, bei der hier "so etwas wie Kommunikation" stattgefunden habe, erzählt zum Beispiel eine Studentin der Medizinischen Universität Innsbruck. Und auch in Deutschland berichten Studierende im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" über ähnliche Kommunikationsprobleme.
Dabei ließe sich mit mehr Austausch so manches bewegen. Untersuchungen belegen, dass Studienabsolventen sich eher für die Allgemeinmedizin entscheiden, wenn sie während des Medizinstudiums einen persönlichen Ansprechpartner haben, der sie für die Hausarztpraxis begeistert. Doch das passiert nicht im großen Stil, es gibt nur Einzelprojekte. Stattdessen laufen von ganz oben gesteuerte Offensiven, die die Allgemeinmedizin ins Bewusstsein der Jungen bringen sollen — und viel Geld kosten.
Die Frage stellt sich: Warum spricht man so viel über die Studierenden und so selten mit ihnen? Mentorenprogramme sind die Lösung: Es wird Zeit, sie flächendeckend zu etablieren. Überall in Deutschland arbeiten engagierte, überzeugte Hausärzte in eigener Praxis, die ihre Begeisterung gern weitergeben würden.
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