Fortbildungen in Berlin
Möglicher Homöopathie-Ausschluss für CME-Punkte
Werden in Berlin künftig keine CME-Punkte mehr für Fortbildungsveranstaltungen zur Homöopathie vergeben? Anders als eine erste Ankündigung des Kammerpräsidenten vermuten lässt, ist die Diskussion darüber noch nicht abgeschlossen.
Veröffentlicht:BERLIN. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es ab 2019 für homöopathische Fortbildungen keine Punkte mehr gibt, ist sehr groß", zitierte kürzlich das Online-Portal "Medwatch" den Redebeitrag des Berliner Kammerpräsidenten Dr. Günther Jonitz bei einer Diskussionsveranstaltung des Vereins "Berliner Wirtschaftsgespräche". Was die Kammer auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" auch bestätigte.
Allerdings sind die Würfel in dieser Angelegenheit keineswegs bereits gefallen. "Herr Dr. Jonitz gab den Stand der Diskussion im zuständigen Fachgremium der Ärztekammer wieder", erklärte die Leiterin der Pressestelle Sonja Barth. Die Frage, "ob Methoden ohne jedwede Evidenz generell Fortbildungspunkte erhalten sollen und können", schwele in der Hauptstadtkammer schon "seit einiger Zeit".
Über 1100 Fortbildungen pro Monat
Wann nun endgültig über Ja oder Nein zur Homöopathie-Fortbildung abgestimmt werden soll, wollte Barth nicht verraten. Vergangenes Jahr habe die Berliner Kammer 31 Veranstaltungen zum Thema Homöopthie als CME-Fortbildung anerkannt. Monatlich fänden in Berlin "über 1100 Fortbildungen" statt, verdeutlicht Barth die Relationen.
Wie es weiter heißt, verzeichnet die aktuelle Kammerstatistik 488 Ärzte und Ärztinnen mit Zusatzbezeichnung "Homöopathie"; 385 seien derzeit auch ärztlich tätig. Insgesamt seien in der Berliner Kammer 32.000 Ärzte gemeldet, davon 22.500 berufstätig.
Die Delegierten des diesjährigen Ärztetages hatten sich anlässlich der Verabschiedung der überarbeiteten Muster-Weiterbildungsordnung ausdrücklich für die Homöopathie in Gestalt der gleichlautenden Zusatzbezeichnung, ausgesprochen. Bundesweit gibt es nach Angaben des Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) rund 7000 Mediziner, die die Zusatzbezeichnung führen.
Laut Abfrage bei dem Vergleichsportal www.gesetzlichekrankenkassen.de übernehmen aktuell 70 von 77 gesetzlichen Kostenträgern, die dazu Angaben gemacht haben, im Rahmen ihrer Satzung homöopathische Therapieleistungen und/ oder Präparate. Unlängst hatte AOK-Chef Martin Litsch derartige Wahltarife mit der schwerlich zu ignorierenden Nachfrage der Versicherten begründet.