vzbv-Umfrage
Nur jeder Zweite fühlt sich gut über Lauterbachs Digitalpläne informiert
Ein zentrales Arztterminbuchungs-Tool und Zugriff auf eigene Befunde stehen oben auf der Wunschliste für digitale Angebote im Gesundheitswesen. 40 Prozent nutzen seit Pandemiebeginn auch tatsächlich selbst mehr E-Anwendungen. Nur beim Wissen um die Digitalpläne aus Berlin hapert es teils noch.
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Digitaler Kontakt zum Arzt? In der Pandemie haben viele Patienten die Vorteile unter anderem von Videosprechstunden für sich entdeckt.
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Berlin. Ob Videosprechstunde oder Online-Terminvergabe: 40 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen seit der Corona-Pandemie mehr digitale Angebote im Gesundheitsbereich. Zu diesem Ergebnis kommt eine online-repräsentative Befragung des Marktforschungsinstituts „eye square“ im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).
Ganz oben auf der Liste der bereits oder künftig genutzten Anwendungen steht die digitale Terminbuchung (51 Prozent). 35 Prozent setzen auf die digitale Unterstützung bei der Suche nach Ärzten und anderen Leistungserbringern, ein Drittel zudem auf digitale Wege zur Kommunikation mit Kassen und Leistungserbringern.
Trotzdem fühlt sich laut der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage aktuell nur die Hälfte der Verbraucher sehr gut oder eher gut über Digitalisierungsvorhaben im Bereich Gesundheit und Pflege informiert. 56 Prozent sehen am ehesten die Krankenversicherungen und Pflegekassen, über ein Drittel das Bundesgesundheitsministerium in der Pflicht, über Digitalisierungsvorhaben zu informieren.
Zwei Gesetze angekündigt
So will Lauterbach der Digitalisierung in Praxen einen kräftigen Schub geben
Verbraucher sehen auch die Kassen in der Pflicht
Die Verbraucherzentrale Bundesverband fordert daher vom Gesundheitsminister, sein angekündigtes Digitalgesetz und weitere Maßnahmen zur Umsetzung der Digitalstrategie mit einer besseren Verbraucherinformation zu verknüpfen.
„Ziel muss sein, dass alle Verbraucherinnen und Verbraucher verstehen, worum es geht. Nur so können sie eine informierte Entscheidung für oder gegen die Nutzung digitaler Angebote, wie der elektronischen Patientenakte, treffen“, sagte Thomas Moormann, Leiter Team Gesundheit und Pflege im vzbv.
Als relevante Digitalisierungsvorhaben werten die Befragten dabei insbesondere eine zentrale Online-Terminbuchung bei Ärzten (41 Prozent), einen elektronischen Zugriff auf medizinische Befunde (41 Prozent), das elektronische Rezept (40 Prozent) und den digitalen Impfpass (37 Prozent). (reh)
Befragt wurden 1.100 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren