PKV-Zwischenbilanz zu COVID-19

PKV-Versicherte nehmen Notlagentarif seltener in Anspruch

Günstiger Tarif oder Corona-Pandemie-Paket? Für Privatversicherte gibt es derzeit in Notlagen mehrere Optionen.

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Köln. Die Zahl der Privatpatienten im Notlagentarif der privaten Krankenversicherer (PKV) ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 97.100 gesunken. Nur im Jahr der Einführung 2013 gab es dort nach Angaben des PKV-Verbands mit 93 .600 weniger Versicherte.

Im Notlagentarif landen Versicherte, die trotz zweimaliger Mahnung ihren Beitrag nicht bezahlen. Er hat ein eingeschränktes Leistungsspektrum, ist mit rund 100 Euro im Monat aber günstig. Die Hoffnung ist, dass die Betroffenen nach einiger Zeit ihre Schulden abbezahlen und dann wieder in den Ursprungstarif zurückkehren können. Die Rechnung scheint aufzugehen: Die durchschnittliche Verweildauer beträgt ein Jahr.

Nach Einschätzung der Branche ist der Notlagentarif deshalb auch für Kunden geeignet, die durch die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Bundesregierung hat für ihre Unterstützung allerdings einen anderen Weg gewählt: Das jetzt vom Kabinett beschlossene zweite Corona-Pandemie-Paket regelt, dass solche Privatpatienten nach einem vorübergehenden Wechsel in den Basistarif ohne Gesundheitsprüfung wieder in einen Normaltarif gehen können.

Individuelle Vereinbarung zum Zahlungsaufschub

Die PKV hält das für keine gute Lösung, weil es neben dem Notlagentarif weitere Alternativen gebe. „Bei Zahlungsschwierigkeiten werden schon jetzt individuelle Vereinbarungen zum Zahlungsaufschub oder zum Tarifwechsel in andere Normaltarife geschlossen“, heißt es in einer Stellungnahme des Verbands.

Zudem gibt es mit dem Standardtarif einen weiteren PKV-Sozialtarif, der deutlich günstiger ist als der Basistarif. Er steht allerdings nur Versicherten offen, die ihren Vertrag vor 2009 abgeschlossen haben. Die PKV fordert deshalb seit langem, diesen Tarif allen Privatversicherten zu öffnen.

Der Standardtarif zählte im vergangenen Jahr branchenweit 51 .400 Versicherte, 100 mehr als 2018. Beim Basistarif gab es einen Anstieg um 400 auf 32 .400. Zusammen befänden sich in den beiden Tarifen weniger als ein Prozent aller Privatversicherten, so der PKV-Verband. (iss)

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