Azubi-Statistik

Pflege anscheinend doch attraktiv für junge Leute

Sowohl die Zahl der Azubis als auch die der Absolventen ist in der Pflege in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Trotz später geringerer Entlohnung als in anderen Berufen scheint für viele junge Menschen die Ausbildung in einem Pflegeberuf attraktiv zu sein. Die Branche verzeichnet immer mehr Azubis.

Trotz später geringerer Entlohnung als in anderen Berufen scheint für viele junge Menschen die Ausbildung in einem Pflegeberuf attraktiv zu sein. Die Branche verzeichnet immer mehr Azubis.

© didesign / stock.adobe.com

Wiesbaden/Berlin. Ist der Pflegeberuf attraktiver, als er in öffentlichen Diskussionen immer wieder dargestellt wird? Meldungen über ein permanentes Abwandern in die Zeitarbeit, verbunden mit dem Wunsch nach geregelten Arbeitszeiten ohne Wochenenddienst, dominieren die Berichterstattung – abgesehen von den coronabedingten Herausforderungen.

Allen Unkenrufen zum Trotz scheint es aber gar nicht so schlecht um den Ruf der Pflegeausbildung zu stehen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden (Destatis) am Mittwoch mitteilte, haben im vergangenen Jahr insgesamt 71.300 Menschen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf begonnen – 8,2 Prozent mehr als 2018 und 39 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Rund 44.900 Menschen schlossen demnach 2019 ihre Ausbildung in einem Pflegeberuf erfolgreich ab – gegenüber 2009 bedeute das einen Anstieg um 25 Prozent.

Mehr Männer in einer Pflege-Ausbildung

Zwar wird der Pflegeberuf mit drei von vier Ausbildungsstellen nach wie vor überwiegend von Frauen angestrebt, doch auch der Männeranteil ist in den vergangenen zehn Jahren um sechs Prozentpunkte auf 25 Prozent gestiegen. Zu den Pflegeberufen zählen die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine einjährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe oder der Altenpflegehilfe zu absolvieren.

Unter diesen Ausbildungsberufen war es die Altenpflege, die laut Destatis den stärksten Zuwachs an Anfängern zu verzeichnen hatte: von 19.400 im Jahr 2009 auf 27.300 im Jahr 2019. Doch auch der Ausbildungsgang der Gesundheits- und Krankenpflege konnte mit 26.600 Anfängern im Jahr 2019 rund 5200 mehr Menschen gewinnen als zehn Jahre zuvor.

Altenpfleger-Gehalt noch unter Durchschnitt

Wer eine Ausbildung in der Pflege erfolgreich abgeschlossen hat und weiter im Beruf arbeitet, kann mit einem durchschnittlichen Bruttoverdienst von 3502 Euro monatlich rechnen – so viel verdiente eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft in der Gesundheits- und Krankenpflege im Jahr 2019. Bei ausgebildeten Altenpflegern lag der Bruttomonatsverdienst bei durchschnittlich 3116 Euro und damit unter dem Durchschnittsverdienst von Fachkräften in der Gesamtwirtschaft von 3327 Euro.

Rund 60 Prozent der Krankenpfleger und mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Altenpfleger arbeiteten im Jahr 2019 im Schichtdienst. Noch mehr waren von Wochenendarbeit betroffen: 74 Prozent der Kranken- und 79 Prozent der Altenpfleger arbeiteten 2019 regelmäßig samstags und sonntags.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Behandlungstipps

Psoriasis und Komorbiditäten: Welche Therapie wirkt am besten?

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener