Digitaler Impfnachweis

Spahn benennt Entwickler für digitalen Corona-Impfnachweis

Das Bundesgesundheitsministerium hat eine Entscheidung zur Entwicklung des digitalen Corona-Impfnachweises getroffen. Die Technologie eines Unternehmens kommt bereits in einigen Impfzentren zum Einsatz.

Margarethe UrbanekVon Margarethe Urbanek Veröffentlicht:
Diese Corona-Impfkarten werden im Landkreis Altötting bereits ausgestellt.

Diese Impfkarten werden im Landkreis Altötting bereits ausgestellt. Darauf befindet sich ein QR-Code, der digital lesbar ist. Der Landkreis arbeitet zusammen mit dem Unternehmen Ubirch, die auch an der bundesweiten Corona-Impfnachweis-Entwicklung beteiligt sein werden.

© Landratsamt Altoetting /dpa

Berlin. Bereits vor einigen Wochen hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt, recht zügig einen digitalen Corona-Impfnachweis entwickeln zu lassen. Entsprechend eilig erfolgte dann auch das anschließende Vergabeverfahren. Die Angebotsfrist endete nach nur wenigen Tagen bereits am Montag vergangener Woche. Jetzt hat das Bundesgesundheitsministerium auch schon eine Entscheidung getroffen: Wie das Ministerium der Deutschen Presseagentur am Dienstag bestätigte, will es vier Unternehmen mit der Entwicklung des digitalen Impfpasses beauftragen.

Das sind den Angaben zufolge der US-Konzern IBM, die IT-Genossenschaft govdigital, der IT-Dienstleister Bechtle und das Softwareunternehmen Ubirch. Die Unternehmen könnten den Auftrag theoretisch noch ablehnen.

Ubirch-System bereits im Einsatz

Ubirch ist spezialisiert auf Datensicherheit mittels Blockchain-Technologie. Die Technologie des Kölner Unternehmens kommt bereits in zwei Landkreisen zum Einsatz. Ubirch arbeit dabei mit govdigital zusammen, eine durch kommunale und öffentliche IT-Dienstleister getragene Genossenschaft. Sowohl der bayerische Landkreis Altötting als auch der Zollernalbkreis in Baden-Württemberg geben seit Februar die digitalen Corona-Impfnachweise des Unternehmens aus.

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Wie das Unternehmen auf seiner Website schreibt, bestehe theoretisch bereits auch die Möglichkeit zur Anbindung an Arztpraxen: „Die erforderlichen personenbezogenen und Impfdaten können direkt aus dem vor Ort genutzten System übernommen werden. Dafür gibt es bereits Integrationen wie beispielsweise in Excel, weitere sind möglich. Alternativ werden die Daten über ein schlankes Web-Interface bzw. eine App erfasst.“ Erfasst werden demnach Name, Geburtsdatum, Datum der Erst- und Zweitimpfung, Corona-Impfstoff, Impfort sowie die Ausweis-Nummer. Aus den Daten würde ein „anonymer Fingerabdruck“ generiert.

2D-Code im Zuge der Corona-Impfung

Laut Ausschreibungsunterlagen, die der „Ärzte Zeitung“ vorliegen, sollen im PVS erfasste Daten, die für die Erstellung des Impfnachweises benötigt werden, an das Frontend des Impfzertifikatservice übergeben werden – „sofern technisch möglich“. Ein Corona-Impfnachweis ersetze dabei nicht die medizinische Impfdokumentation, sprich den Impfpass. Das Impfzertifikat soll Bürgern im Zuge der Impfung in Form eines 2D-Codes ausgestellt werden: entweder in Papierform oder in einer Impfnachweis-App. Zusätzlich wird eine Prüf-App entwickelt, über die ausgestellten Zertifikate verifiziert werden können.

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Der Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums hat laut Ausschreibung ein Gesamtvolumen von 2,7 Millionen Euro. In rund acht Wochen soll der Impfnachweis bereits einsetzbar sein. Etwa 55.000 Arztpraxen und 410 Corona-Impfzentren müssten dafür an die Technologie angebunden werden.

Der digitale Impfnachweis ist ein kürzlich vereinbartes Projekt der EU und soll im Schnellgang entwickelt werden. Der Kommissionsvorschlag soll am 17. März vorgelegt werden. Die deutsche Lösung „muss interoperabel mit einer Lösung auf EU-Ebene sein“, heißt es in der Ausschreibung.

Helfen soll der Corona-Impfnachweis bei einer schnelleren Rückkehr zur Normalität. (mit Material von dpa)

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