Kommentar
Vorbild, aber keine geniale Blaupause
Das Modell der Verwaltungsgemeinschaften, die niedergelassenen Ärzten Dienstleistungen nach Wunsch abnehmen, ist verblüffend einfach: Jeder Arzt bestimmt selbst, in welchem Umfang er sich entlasten lässt. Kein Arzt muss befürchten, dass über seinen Kopf hinweg entschieden wird, jeder enthält gegen eine Pauschale die gewünschte Unterstützung.
Dass ein Arzt für das Geld mehr Hilfe abfragt als sein Nachbar, spielt im Alltag in Stralsund und Greifswald kaum eine Rolle. Wichtig ist dabei, dass Ärzte und Vertreter des Managements ihre Rollen kennen und respektieren.
Die Gemeinschaften halten den Ärzten nicht nur erfolgreich den Rücken frei, sondern sorgen auch für eine höhere Zufriedenheit und sind bei der Praxisübergabe ein wichtiges Argument für interessierte Ärzte. Denn der Einstieg in die Niederlassung fällt mit Unterstützung der Gemeinschaft leichter.
Eine Blaupause für die flächendeckende Gründung solcher Gemeinschaften gibt es aber nicht. Die Verbünde in Stralsund und Neubrandenburg funktionieren auch deshalb so gut, weil sie über Jahrzehnte gewachsen sind und ihren Kern in früheren Polikliniken hatten.
Mit Ostalgie hat das nichts zu tun. Die Ärzte sind von den Vorteilen überzeugt.
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