BZgA-Impfumfrage
Es hakt bei der Grippeimpfung
Zu wenige Menschen lassen sich gegen Influenza impfen, insbesondere Risikogruppen. Die BZgA plädiert für mehr Aufmerksamkeit – und Einsicht.
Veröffentlicht:KÖLN. Die Einstellung der Deutschen zum Thema Impfen hat sich verbessert, doch es bleibt noch deutlich Luft nach oben, resümiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aufgrund der Daten einer eigenen Umfrage und des BZgA-Forschungsberichts 2017.
So schätzen lediglich 47 Prozent der Befragten eine Grippeimpfung als besonders wichtig ein, selbst wenn ihnen eine solche empfohlen wird – schreibt die BZgA in einer Mitteilung. Nur 40 Prozent der Umfrageteilnehmer, die zu einer Risikogruppe gehören, gaben an, sich regelmäßig gegen Influenza impfen zu lassen.
Einer der Gründe für den Impfwiderwillen sei die fehlerhafte Einschätzung, dass die Influenza keine besonders schwere Erkrankung sei. "Eine echte Grippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Dass die Grippe nicht unterschätzt werden darf, verdeutlichen die hohen Erkrankungszahlen aus dem vergangenen Winter 2017/2018", so Dr. Heidrun Thaiss in der Meldung. Sie ist die Leiterin der Bundeszentrale.
Der Forschungsbericht zum Thema Infektionsschutz wurde bereits im letzten Jahr publiziert, zum anstehenden Beginn der Grippesaison bezieht sich BZgA aber auf diese. Die repräsentative Umfrage zum Thema Impfen wurde bereits im Jahr 2016 durchgeführt.
Die BZgA appelliert an die Risikogruppen, sich gegen Influenza impfen zu lassen und an Erkrankte, das Bett zu hüten, um nicht zur Verbreitung beizutragen. In der letzten Saison haben etwa neun Millionen Grippe-bedingte Arztbesuche stattgefunden. (ajo)
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