Anämie erhöht Risiko bei Operationen

Patienten, die mit einer Anämie in eine große Operation hineingehen, haben eine schlechtere Prognose. Morbidität und Mortalität fallen deutlich höher aus.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (BS). Die negativen Auswirkungen einer Anämie bei kardiologischen Operationen sind bekannt. Dass Blutmangel bei großen chirurgischen Eingriffen generell einen Risikofaktor darstellt, wird nun durch eine Datenbankstudie belegt.

Dazu waren aus einem prospektiven Register die Daten aller Patienten herausgezogen worden, die sich im Jahr 2008 einer nicht kardiologischen Op unterzogen hatten.

Insgesamt wurden die Daten von 227.425 Patienten ausgewertet. Bei 69.229 (30 Prozent) Patienten bestand präoperativ eine Anämie. In den meisten Fällen (84 Prozent) handelte es sich um eine leichte Anämie (Hk > 29 bis < 39 Prozent bei Männern und > 29 bis < 36 Prozent bei Frauen).

Patienten mit Anämie waren im Schnitt älter und hatten mehr Begleiterkrankungen. Das schlechtere postoperative Abschneiden bei diesen Patienten war daher wenig überraschend.

Eine Anämie erwies sich als eigenständiger Risikofaktor

Eine Anämie erwies sich auch dann als prognostisch ungünstig, wenn alle begleitenden Risikofaktoren abgeglichen wurden: Die Sterberate in den ersten 30 Tagen nach der Op lag immer noch um 42 Prozent höher als bei Patienten mit normalem Hk.

Selbst eine leichte Anämie trieb die Mortalität in die Höhe.

Die 30-Tage-Morbidität war bei den blutarmen Patienten ebenfalls erhöht, und zwar um 35 Prozent. Betroffen waren Patienten mit leichter wie mit mittelschwerer bis schwerer Anämie. Nahezu alle Arten von Komplikationen, inklusive respiratorischer, urologischer, septischer, thromboembolischer und Wundkomplikationen, traten bei ihnen vermehrt auf.

Der Anstieg von Morbidität und Mortalität im Fall einer Anämie zeigte sich unabhängig vom Alter und Geschlecht der Patienten und der chirurgischen Subdisziplin.

Mehr zum Thema

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Hoffnung und Kollaps – wie Lecanemab uns herausfordert

Lesetipps
Ein sich auftürmender Geldstapel.

© Sascha Steinach/ZB/picture alliance

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

 Hausarzt Werner Kalbfleisch

© Südwest Presse / Verena Eisele

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Die Forschenden nahmen die langfristigen Auswirkungen der essenziellen Metalle Kobalt, Kupfer, Mangan und Zink, sowie der nicht-essenziellen Metalle Arsen, Cadmium, Blei, Wolfram und Uran auf die kognitiven Funktionen in den Blick.

© Naeblys / Getty Images / iStock

Umweltbelastung

Metalle im Urin sind mit kognitivem Abbau assoziiert