Kommentar
Asthmakontrolle lohnt sich doppelt
Pünktlich zum Welt-Asthma-Tag ist eine Studie erschienen, die Ärzte und Patienten gleichermaßen zum Nachdenken bewegen sollte. Demnach erhalten - zumindest im Bundesland Bayern - nicht einmal zwei Drittel der GKV-versicherten Asthmatiker eine medikamentöse Therapie. Und diejenigen, die Medikamente nehmen, bekommen oft zu wenig. Hinzu kommt, dass wohl viele Patienten die ihnen verordneten Arzneimittel in der Apotheke abholen, aber dann doch nicht anwenden.
Angesichts dieser Bilanz wundert es schon, dass die Asthma-Mortalität seit Mitte der 1980er Jahre in Deutschland zurückgegangen ist. Vielleicht war die Versorgung der Asthmatiker früher ja noch schlechter als heute. Bleibt nur zu hoffen, dass die aktualisierte Nationale Versorgungsleitlinie zu Asthma bald zur weiteren Verbesserung der Lage beiträgt.
Denn eines ist klar: Asthma-Kranke können heutzutage ein nahezu normales Leben führen, wenn sie leitliniengerecht behandelt werden. Dieses Therapieziel sollte aber nicht nur deshalb angestrebt werden, damit sich die Patienten trotz ihrer Krankheit wohlfühlen. Durch gute Asthmakontrolle verringert sich auch das Risiko, dass Patienten im Laufe der Zeit in höhere Schweregrade der Erkrankung hineinrutschen.
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