Dengue in Südfrankreich
Auf Mückenschutz achten!
Der Überträger des Dengue-Fiebers, die asiatische Tigermücke, wandert immer mehr in Länder außerhalb der Tropen ein.
Veröffentlicht:DÜSSELDORF. Im August 2015 haben sich in Frankreich zwei Menschen mit Dengue-Fieber infiziert. Das melden französische Gesundheitsbehörden. Die Übertragungen erfolgten im Département Gard im Süden des Landes (wir berichteten kurz). In Frankreich und anderen südeuropäischen Ländern kommt es in den Sommermonaten immer wieder zu einzelnen Übertragungen der Erkrankung.
Grund dafür ist, dass der Überträger, die asiatische Tigermücke, in immer mehr Länder außerhalb der Tropen und Subtropen einwandert. Mückenschutz wird daher auch bei Reisen nach Südeuropa wichtiger, teilt das CRM Centrum für Reisemedizin mit.
Bereits 2014, 2013 sowie 2010 seien mehrere Infektionen in Südfrankreich aufgetreten. Die Überträgermücke Aedes albopictus wurde erstmals 2004 in Frankreich nachgewiesen. Auch in anderen südeuropäischen Ländern - etwa in Kroatien und Portugal - sei es bereits zu Übertragungen des Fiebers gekommen.
Weltweit 390 Millionen Infizierte im Jahr
Dengue-Fieber tritt vor allem in den Tropen und Subtropen regelmäßig auf. Weltweit infizieren sich jedes Jahr etwa 390 Millionen Menschen mit dem Virus, etwa 96 Millionen erkranken an Dengue-Fieber. "Seit einigen Jahren registrieren wir auch im Süden Europas immer wieder einzelne Infektionen.
Denn die anpassungsfähige Überträgermücke gelangt mit dem weltweiten Handels- und Tourismusverkehr in immer mehr Regionen auch außerhalb der Tropen und Subtropen", erklärt Professor Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin in einer Mitteilung. Auch im Süden Deutschlands wurde das Insekt bereits registriert. Übertragungen von Dengue-Fieber sind hierzulande bisher jedoch nicht bekannt.
Eine Infektion mit Dengue-Fieber zeigt sich typischerweise durch hohes Fieber, starke Muskel- und Gliederbeschwerden und Kopfschmerzen. Die Erkrankung heilt in den meisten Fällen von alleine aus, Patienten klagen jedoch häufig über lang anhaltende Erschöpfungszustände.
Krankheit kann zum Tod führen
In seltenen Fällen kann es bei Dengue-Fieber zu einem hämorrhagischen Fieber oder einem Dengue-Schock-Syndrom kommen, die beide zum Tode führen können. Die Sterblichkeitsrate von Dengue-Fieber liegt bei etwa zwei bis drei Prozent. Eine Impfung oder Medikamente gegen Dengue-Fieber existiert nicht, die Behandlung kann nur symptomatisch erfolgen.
Die Überträgermücken sind vorwiegend tagsüber aktiv, insbesondere in der Morgen- und Abenddämmerung. Schutz vor ihren Stichen bieten Mückenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut mit dem Wirkstoff DEET (Diethyl-m-Toluamid) in einer Konzentration ab 30 Prozent.
Bei Aufenthalten in Endemiegebieten sollte man tagsüber möglichst zu heller und geschlossener Kleidung greifen. Dunkle Kleidung lockt Mücken eher an. Moskitonetze über dem Schlafplatz und an Fenster und Türen sind abends und nachts ratsam. (eb)