Uni Oxford
Briten starten klinische Studie mit AZD1222 bei Kindern
Etwa ein Viertel der Erwachsenen hat in Großbritannien bereits eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Kinder sind allerdings außen vor – das könnte sich bald ändern.
Veröffentlicht:Oxford/Nottingham. Mit einer klinischen Studie wollen Forscher prüfen, wie wirksam die COVID-Vakzine des Herstellers Astrazeneca bei Kindern und Jugendlichen ist. Dafür soll ChAdOx1 nCoV-19 (auch AZD1222 genannt), das der schwedisch-britische Konzern gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, an 300 Freiwilligen zwischen 6 und 17 Jahren getestet werden.
„Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten“, sagte der Pädiater und Vakzinforscher Professor Andrew Pollard von der Uni Oxford einer Mitteilung vom Samstag zufolge. Die meisten Kinder würden nicht krank durch das Virus.
Weiterer Impfstoff in der Entwicklung
Die ersten Tests sollen noch diesen Monat beginnen. Dabei erhalten bis zu 240 Teilnehmer den auf einem Schimpansenadenovirus-Vektor basierenden Impfstoff, die restlichen hingegen Placebo.
An der Universität Nottingham arbeiten Forscher zudem an einem Impfstoff, der auch gegen künftige Corona-Varianten schützen soll. Das Vakzin, das bereits in wenigen Wochen getestet werden soll, ziele nicht nur wie die bisherigen Mittel auf das SARS-CoV-2-Spike-Protein ab, sondern zusätzlich auch auf das Nukleocapsid-Protein. „Die Möglichkeit, dass beide Proteine gleichzeitig mutieren, ist unwahrscheinlich“, sagte die Immunologin Professor Lindy Durrant dem Sender „Sky News“.
22 Prozent der Briten geimpft
Großbritannien ist mittlerweile dem selbst gesteckten Ziel sehr nahe, bis zum 15. Februar insgesamt 15 Millionen Menschen aus den am meisten gefährdeten Gruppen gegen Corona zu impfen. Bis zum Freitag haben offiziellen Zahlen zufolge mehr als 14,5 Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten.
Premierminister Boris Johnson zeigte sich zuversichtlich. „Ich bin optimistisch, aber wir müssen vorsichtig bleiben“, sagte er beim Besuch eines Biotechunternehmens in Nordostengland.
Johnson will am 22. Februar eine „Roadmap“ für den Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen vorstellen. Wie die Zeitung „Sunday Telegraph“ berichtete, sollen als erstes Treffen mit einem Mitglied eines anderen Haushalts für einen Kaffee oder ein Picknick im Park wieder erlaubt werden. Schulöffnungen sind ab dem 8. März vorgesehen. (dpa/eb)