Kuriose Vergleichsstudie
Chirurgen deutlich geschickter beim Spiel „Heißer Draht“ als andere Ärzte
Die BMJ-Weihnachtsausgabe bildet eher ungewöhnliche Studien ab: In diesem Jahr hat ein Team die Geschicklichkeit verschiedener Gesundheitsberufler untersucht – und wie häufig sie Schimpfwörter äußern.
Veröffentlicht:Leeds. „Heißer Draht“ ist ein beliebtes Spiel bei Kindern, das womöglich auch in diesem Jahr unter dem ein oder anderen Weihnachtsbaum liegt. Wenn Personen verschiedener Gesundheitsberufe sich an dem Spiel probieren, stellen sich Chirurginnen und Chirurgen offenbar am besten an. Das ergab eine Studie, die in der BMJ-Weihnachtsausgabe erschienen ist (BMJ 2024; online 19. Dezember ).
Zur Erklärung: Beim Spiel „Heißer Draht“ führt eine Person eine Öse aus Metall um eine mehrfach gebogenen Metallstange herum. Dabei darf das Metall der Öse keinesfalls die Stange berühren, sonst gibt es einen lauten Ton und der Spielende muss das Spiel von vorne Anfangen.
Für die britische Studie spielten 254 Personen das Kinderspiel darunter 64 Chirurgen, 60 andere Ärzte, 69 Krankenpflegerinnen und 61 Personen, die nicht in der Klinik arbeiteten.
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Chirurgen waren schneller, aber auch lauter
Insgesamt absolvierten 84 Prozent der Chirurgen in fünf Minuten, die gesamte Strecke mit der Metallöse. Das schafften hingegen nur 57 Prozent der anderen Ärzte, 54 Prozent der Krankenpflegerinnen und 51 Prozent jener, die nicht in der Klinik arbeiteten. Darüber hinaus waren die Chirurgen deutlich schneller und brachten den gesamten Parcours in durchschnittlich 89 Sekunden hinter such. Alle anderen Probandengruppen benötigten mindestens durchschnittlich 120 Sekunden.
Trotz ihres Erfolges äußerten die Chirurginnen und Chirurgen am häufigsten Schimpfwörter während des Spiels. Jeder Zweite konnte sich das offenbar nicht verkneifen. Hingegen schimpften nur 30 Prozent der Pfleger, 25 Prozent der anderen Ärzte und 23 Prozent der Nicht-Klinikarbeiter. Besonders frustriert waren wohl die Personen, die nicht in der Klinik arbeiteten. 75 Prozent von ihnen machte „frustrierte Geräusche“ jedoch nur 58 Prozent der Chirurgen.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich Chirurginnen und Chirurgen entweder durch Training oder Talent deutlich geschickter beim Spiel „Heißer Draht“ anstellen als andere Gesundheitsberufe. Inwieweit Stress, Erschöpfung oder Koffeinkonsum die Performanz der Studienteilnehmer beeinflusst hat, wurde übrigens nicht untersucht. (schu)