Mutation F486P im Spikeprotein

Corona-Variante XBB.1.5 macht sich in den USA breit

In den USA wird bei Corona-Infizierten immer häufiger die Variante XBB.1.5 nachgewiesen. Sie ist in Deutschland – zumindest bis Mitte Dezember – kaum beobachtet worden.

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Immer mehr Varianten und Sub-Varianten von SARS-CoV-2.

Immer mehr Varianten und Sub-Varianten von SARS-CoV-2.

© PX Media / stock.adobe.com

Atlanta. In den USA geht ein beträchtlicher Teil der neuen Corona-Infektionen auf die erst seit Kurzem bekannte Variante XBB.1.5 zurück. So schätzt die US-Gesundheitsbehörde CDC, dass in der Woche vor dem Jahreswechsel hinter rund 40,5 Prozent aller Neuansteckungen XBB.1.5 stecken könnte.

Die Variante könnte laut CDC leichter übertragbar sein. „Wir beobachten XBB.1.5 seit Mitte November, und ihre Häufigkeit hat sich ungefähr jede Woche verdoppelt“, erklärte Professor Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Variante zeichne sich durch die Mutation F486P im Spikeprotein aus. „Diese Mutation verbessert möglicherweise die Bindung an den Rezeptor ACE2 auf menschlichen Zellen. Was genau dies bedeutet, ist aber nicht klar“, betonte Neher. Ihm seien keine Hinweise bekannt, dass XBB.1.5 zu schwereren Krankheitsverläufen führe. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schrieb zu den US-Zahlen auf Twitter: „Das muss man beobachten.“

Wie hoch ist das Potenzial zum Immun-Escape?

Im jüngsten Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts wird die Variante XBB.1.5, die mit der Omikron-Subvariante BA.2 verwandt ist, nicht erwähnt. Allerdings erschien der Bericht bereits am 22. Dezember.

Laut diesem Bericht, der Daten aus der Kalenderwoche 49 (5. bis 11. Dezember 2022) zusammenfasst, dominierte in Deutschland zu diesem Zeitpunkt mit 88,6 Prozent die Omikron-Sublinie BA.5, gefolgt von BA.2 mit 8,9 Prozent. Erwähnt ist dort erstmals die Rekombinante XBB.1, die in mehr als einem Prozent der sequenzierten Proben nachgewiesen worden sei und sich in Deutschland und anderen europäischen Ländern zunehmend verbreite.

Aufgrund von Hinweisen aus ersten In-vitro-Studien (zum Beispiel Cell 2023, 186: 1-8) wird derzeit diskutiert, inwieweit XBB.1.5 die Immunabwehr von gegen COVID Geimpften oder von Menschen nach COVID-Erkrankung umgehen könnte (Immun-Escape). (dpa, eb)
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