Glaxo Smith Kline
Fortgeschrittenes Endometriumkarzinom: Neue Erstlinientherapie
Mit Dostarlimab plus Chemotherapie als Erstlinie leben Frauen mit fortgeschrittenem oder rezidivierendem dMMR/MSI-H-Endometriumkarzinom länger progressionsfrei als mit alleiniger Chemo.
Veröffentlicht:München. Bei einer von drei Patientinnen mit Endometriumkarzinom liegt ein Tumor mit Mismatch-Reparaturdefizienz (dMMR)/hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) vor. Diese Patientinnen können besonders von einer Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren profitieren, erklärte Dr. Wolfgang Schmitt, Institut für Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Dies belegen die Daten der Phase-III-Studie RUBY: Bei Frauen mit primär fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom mit dMMR/MSI-H verbesserte die Erstlinientherapie mit dem PD-1-Inhibitor Dostarlimab (Jemperli) in Kombination mit Carboplatin-Paclitaxel signifikant das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie (Hazard Ratio [HR] 0,28; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,16–0,50). Damit wurde das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung um 72 % reduziert, betonte Professor Lars Hanker, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck.
Auch Verbesserung des Gesamtüberlebens
In einer vorab spezifizierten, explorativen Analyse des Gesamtüberlebens (OS) in dieser Population führte die zusätzliche Gabe von Dostarlimab zur Chemotherapie zu einer 70 %igen Verringerung des Sterberisikos im Vergleich zur Chemotherapie allein (HR 0,30; 95%-KI 0,13–0,70).
Die Daten der RUBY-Studie bildeten die Basis für die im Dezember 2023 erfolgte EU-Zulassung von Dostarlimab plus Chemotherapie als immunonkologische Erstlinientherapie bei primär fortgeschrittenem/rezidivierendem dMMR/MSI-H-Endometriumkarzinom. Zuvor war Dostarlimab in dieser Population bereits als Monotherapie nach Versagen einer platinhaltigen Chemotherapie zugelassen.
Im Rahmen der Behandlung mit Dostarlimab können immunvermittelte Nebenwirkungen (immune-related Adverse Events, irAEs) auftreten, die am häufigsten Haut, Darm, Leber und Endokrinium betreffen. „Solange keine andere Ursache identifiziert wurde, sollten alle Symptome als immunvermittelt eingestuft werden“, erklärte Lukas Chinczewski, Klinik für Gynäkologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Wichtig ist daher eine umfassende Aufklärung der Patientinnen, um irAEs früh zu erkennen und lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern. Bei frühzeitiger Identifikation und angemessenem Therapiemanagement sind irAEs allgemein gut behandelbar und reversibel. (kw)
Quelle: Live-Webinar „Neue Therapieoption beim dMMR/MSI-H-Endometriumkarzinom“, Januar 2024; Veranstalter: GlaxoSmithKline GmbH & Co.KG