Krankenhausreform
Gesundheitsminister will in Niedersachsen keine Krankenhäuser schließen
Klinikstandorte wegen der Klinikreform schließen? Nein, sagt Gesundheitsminister Philippi aus Niedersachsen. Aber umgestalten schon, so der Chirurg und SPD-Politiker.
Veröffentlicht:Hannover. Niedersachsens neuer Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi (SPD) will bei der geplanten Krankenhausreform keine Klinikstandorte schließen. Die Reform ziele darauf, die Versorgungssicherheit für Patientinnen und Patienten in Niedersachsen zu sichern, sagte der SPD-Politiker dem Deutschen Ärzteblatt: „Und das heißt nicht, Krankenhäuser zu schließen.“
Vielmehr solle der Fokus auf die Umwandlung von Klinikstandorten gerichtet werden, die in der jetzigen Form nicht mehr gebraucht würden. So solle in Ankum bei Osnabrück das erste Regionale Gesundheitszentrum in Niedersachsen am Standort des bisherigen Marienhospitals eröffnet werden.
Stadtstaaten mit anderen Bedürfnissen als Flächenländer
Das Zentrum soll laut Philippi 15 bis 25 Betten vorhalten und die ambulante fachärztliche und hausärztliche Versorgung mit einem stationären Bereich, einer Pflegeeinrichtung sowie einem ambulanten OP- und Diagnostikzentrum verknüpfen.
Es brauche eine bundesweite Krankenhausreform, sagte Philippi, der von Haus aus Chirurg ist. „Für die unterschiedlichen Strukturen in den einzelnen Bundesländern, vor allem in den Flächenländern, benötigen wir aber andere Maßnahmen als für Stadtstaaten“, betonte der Politiker. Es könne nicht sein, dass es kilometerweit nur Krankenhäuser gebe, die keinen Knochenbruch mehr versorgen oder keine Geburt mehr durchführen könnten.
Vorschläge zu einer bundesweiten Krankenhausreform werden gerade von Bund und Ländern beraten. Sie soll Anfang 2024 in Kraft treten. Die Krankenhausreform in Niedersachsen sieht unter anderem vor, dass Niedersachsen in acht Versorgungsregionen unterteilt wird und die Krankenhäuser in drei Stufen als Grund-, Schwerpunkt- oder Maximalversorger klassifiziert werden. (dpa)