HIV / Aids

HIV wird immer früher diagnostiziert

Für eine effektive HIV-Therapie ist eine frühe Diagnose essenziell. Eine Studie belegt dabei einen positiven Trend.

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Berlin. In den vergangenen acht Jahren sind HIV-Infektionen in Deutschland immer häufiger früh erkannt und diagnostiziert worden. Im Jahr 2018 sind prozentual gesehen so viele HIV-Infektionen in einem frühen Stadium diagnostiziert worden wie noch nie zuvor.

Das ist das Ergebnis der InzSurv-HIV-Studie des Robert Koch-Instituts (RKI), die sich mit rezent erworbenen HIV-Infektionen in Deutschland beschäftigt (Epid Bull 2019; 49/527-544).

Für das Jahr 2018 lag der Anteil der rezenten HIV-Infektionen an der Gesamtheit aller vom RKI untersuchten HIV-Neudiagnosen bei 38,8 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte dieser Wert noch bei 33,5 Prozent gelegen.

Bei Drogenkonsumenten besonders häufig früh diagnostiziert

Am meisten HIV-Diagnosen in einem Frühstadium der Infektion gab es dabei bei Konsumenten von intravenösen Drogen (46,3 Prozent der Neuinfektionen in dieser Gruppe wurden in einem Frühstadium diagnostiziert), gefolgt von Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) (44,5 Prozent).

In der Gruppe der Neuinfizierten, die sich auf heterosexuellem Wege infiziert haben, war dieser Wert mit 32 Prozent am geringsten. In dieser Patientengruppe werden also Betroffene und Ärzte erst spät auf die Infektion aufmerksam.

Diese Fortschritte sind signifikant aufgrund des immer noch großen Anteils (47 Prozent im Jahr 2018) der HIV-Neuinfektionen in Deutschland, die erst mit weit fortgeschrittenem Immundefekt oder bereits mit dem Vollbild Aids diagnostiziert werden. Eine besser und früher greifende Diagnose der HIV-Infektionen ist denn auch das einzige internationale Ziel des Aids-Programmes der Vereinten Nationen (UNAIDS), das Deutschland bislang noch nicht erfüllt.

Für diese Vorgabe sollen mindestens 90 Prozent aller Menschen in Deutschland mit HIV-Infektion ihre Diagnose kennen. Mit 87 Prozent verfehlt Deutschland dieses Ziel bislang knapp. (mmr)

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