Kommentar
Haut-Screening: Prüfung bestanden
In weniger als zwei Jahren steht das gesetzliche Hautkrebs-Screening in Deutschland auf dem Prüfstand. Dann muss es nachweisen, dass es den gesetzlich Versicherten etwas nützt, die Anspruch darauf haben. Das sind etwa 44 Millionen Menschen über 35 Jahre.
Nachgewiesenermaßen haben bereits rund 30 Prozent von ihnen ihre Haut unter die Lupe des geschulten Hausarztes oder des Dermatologen nehmen lassen, möglicherweise sogar bereits die Hälfte.
Ob das Screening effektiv ist, ist umstritten. Gab es statistisch 1980 noch 2,5 Hautkrebstote auf 100.000 Einwohner, sind es heute weniger als einer. Genau daran entzündet sich die Kritik der Screening-Skeptiker. Mehr Menschen ließen sich also gar nicht retten, sagen sie.
Das ist zu kurz gedacht. Neue Daten belegen, dass Hautkrebs in alternden Gesellschaften exponentiell zunimmt. Schon heute lassen sich Millionen Euro an Versorgungskosten sparen, weil viele Hautkrebserkrankungen so früh erkannt werden, dass sie noch vergleichsweise billig bekämpft werden können.
Das spricht dafür, das Screening zur Dauereinrichtung werden zu lassen. Und es spricht auch dafür, den gesetzlichen Anspruch auf jüngere Menschen sogar auszuweiten.
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