Kommentar zu neuem Typhus -Impfstoff

Hoffnung für arme Länder

Ein neuer Typhus-Impfstoff hat sich als gut wirksam erwiesen. Dieser wird auch wegen extrem resistenter Erreger dringend gebraucht.

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Typhus ist vor allem eine Armutskrankheit. Die Infektionen grassieren besonders in Ballungszentren von Entwicklungsländern, wo viele Menschen eng zusammen leben und keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Betroffen sind vor allem kleine Kinder. Und weil die Frühsymptome unspezifisch sind und es keine einfachen diagnostischen Tests gibt, wird bei Verdacht in der Regel sofort ein Antibiotikum eingesetzt.

Dies hat bereits zu extrem resistenten Erregern geführt. Die Problemkeime breiten sich inzwischen in Indien, Pakistan und Bangladesch aus, wo viele Menschen zum Glück noch Zugang zu modernen Antibiotika haben. Weitere Resistenzen und die Ausbreitung der Keime nach Afrika würden hingegen Morbidität und Morbidität noch erheblich steigern, befürchten Infektiologen. Bereits heute gibt es weltweit pro Jahr über 100.000 Typhus-Todesfälle .

Vor diesem Hintergrund könnte die jetzt vorgestellte neue Typhus-Konjugat-Vakzine ein Segen sein. In einer Studie hat sich der Impfstoff in einem Land mit hohem Infektionsdruck vor allem auch zum Schutz von kleinen Kindern bewährt. Dies war mit den bisherigen Impfstoffen nicht gelungen. Lässt sich der Schutz in weiteren Studien bestätigen, wäre dies ein großer Schritt auf dem Weg zu mehr globaler Gesundheit.

Schreiben Sie dem Autor: wolfgang.geissel@springer.com

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