GASTKOMMENTAR

Inkontinenz kann man verhüten!

Von Mathias Löhnert Veröffentlicht:

Eine anale Inkontinenz ist für Betroffene ein besonders gravierendes Problem. Vor allem Frauen sind mit 80 Prozent am häufigsten betroffen. Doch viele Patienten sprechen aus Scham von sich aus das Problem nicht an. Das ist deshalb fatal, weil es Therapie-Möglichkeiten wie Beckenbodentraining oder Sphinkter-Rekonstruktionen gibt.

Entscheidend ist, daß Betroffene so schnell wie möglich therapiert werden und nicht erst nach 30 Jahren. Bei frühzeitiger Behandlung ist oft sogar eine restitutio ad integrum möglich. Sonst bleibt eben oft nur der Anus praeter oder jetzt das Analband.

Einen ganz entscheidenden Anteil an der Verhütung von klinisch manifester Inkontinenz haben Hausärzte und Gynäkologen. Der verbreitete Glaube, der Sphinkter wird eben im Alter schwächer, und Frauen werden eben im Alter inkontinent, da kann man nichts machen, ist falsch.

Fragen Sie gezielt auch jüngere Frauen nach der Geburt und vor allem auch ältere, ob sie Schleim oder Stuhl etwa beim Husten oder Heben verlieren. In diesem Fall sollten rasch Untersuchungen wie Endosonographie gemacht werden.

Privatdozent Mathias Löhnert ist Chefarzt der Chirurgischen Klinik der Städtischen Klinik Rosenhöhe in Bielefeld.

Lesen Sie dazu auch: Analband - eine neue Option für Inkontinente

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was bleibt von der Gesundheitspolitik der Ampel, Professor Greiner?

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener