DAK-Gesundheit
Jugendliche mit Alkoholvergiftung in Krankenhäusern – kein klarer Trend
Nach dem Corona-Einbruch wieder rauf oder noch weiter runter? Zahlen zu den Klinikeinweisungen nach Alkoholexzessen Jugendlicher aus Hessen und Rheinland-Pfalz ergeben für 2021 keinen eindeutigen Trend.
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Absturz mit Alkohol: Ein 15-jähriges Mädchen liegt umringt von leeren Bierflaschen, darunter auch eine Schnapsflasche, auf einer Bank. Ob solche Fälle derzeit mehr oder weniger werden, ist je nach Bundesland unterschiedlich, deuten Zahlen der DAK-Gesundheit an. (Symbolbild mit Fotoodell
© Marcus Führer / dpa / picture-alliance
Frankfurt/Main. Auswertungen der Krankenkasse DAK-Gesundheit aus Hessen und Rheinland-Pfalz zeigen für das vergangene Jahr unterschiedliche Entwicklungen bei der Häufigkeit von Einweisungen von Jugendlichen mit Alkoholvergiftung in Krankenhäuser. In Hessen gab es eine deutliche Steigerung, in Rheinland-Pfalz eine kräftige Senkung, wie die Kasse gemeldet hat.
So seien 2021 nach Daten des Statistischen Landesamtes 735 Kinder und Jugendliche aus Hessen mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gekommen, rund sieben Prozent mehr als im Jahr 2020. Demnach ist vor allem bei Mädchen eine Zunahme der Einweisungen zu beobachten. In der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen kamen rund zwölf Prozent mehr Mädchen wegen eines Alkoholmissbrauchs in eine Klinik (Jungen minus 6 Prozent). In der Altersgruppe 15 bis 19 Jahre waren es rund 13 Prozent mehr (Jungen plus 4 Prozent).
Insgesamt blieb die Zahl der betroffenen 10- bis 19-Jährigen den Angaben zufolge allerdings auch im zweiten Pandemie-Jahr noch auf einem geringeren Niveau als 2019: Im Vor-Corona-Jahr wurden 1249 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in den Krankenhäusern behandelt. Registriert wurden in der Statistik Patienten im Alter zwischen 10 und 20 Jahren, die in Hessen wohnen und vollstationär aufgenommen wurden.
Rückgang in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz dagegen beobachtet die DAK-Gesundheit nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes einen weiteren Rückgang im Vergleich zu 2020: Dort sind 561 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gekommen, rund 19 Prozent weniger als im Jahr 2020.
„Der erneute Rückgang der alkoholbedingten Klinikeinweisungen bei Kindern und Jugendlichen ist sehr erfreulich. Aber wir müssen verhindern, dass ein Nachholeffekt nach Corona einsetzt und das sogenannte Komasaufen wieder sprunghaft ansteigt“, sagte der Leiter der rheinland-pfälzischen DAK-Landesvertretung, Rainer Lange. (dpa)