Corona-Lage
Landeschef im Südwesten fordert mehr Tempo bei der Testpflicht für Reiserückkehrer
Die Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer darf nicht erst im September starten, mahnt Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann.
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Fordert die Bundesregierung bei Coronatests für Reieserückkehrrer zum schnellen Handeln auf: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
© Uwe Anspach / dpa
Berlin. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) fordert mehr Tempo bei der geplanten Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer. Kretschmann sagte am Donnerstag im Deutschlandfunk, die Bundesregierung müsse schauen, dass sie das möglichst schnell auf die Reihe bringe. Das im September zu machen, sei zu spät. Die Bundesregierung hätte sich darauf besser vorbereiten können.
Die Einhaltung müsse der Bund sicherstellen. Kretschmann sagte, die Kontrolle der Testpflicht bei Einreisen mit dem Zug oder mit dem Auto sei schwierig. Überprüfungen könnten nur stichprobenartig erfolgen.
Virologe schlägt Pooltestung vor
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit plädierte indes dafür, Reiserückkehrer im Falle einer Testpflicht nach ihrem Urlaub mit einer sogenannten Pooltestung auf das Coronavirus zu kontrollieren. Dabei werden mehrere Abstriche zusammengefasst und geprüft. „Wir kennen die ganzen Nachteile auch der Schnellteste, und sie kosten ja auch nicht unerheblich. Insofern wäre hier sicherlich eine Pooltestung mittels PCR-Verfahren durchaus überlegenswert“, sagte Schmidt-Chanasit dem Radiosender „Bayern 2“.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Dienstagabend mit Blick auf eine erweiterte Testpflicht den 1. August als Datum genannt und sich auf eine Zusicherung des Bundes berufen. Die Bundesregierung hatte den Starttermin am Mittwoch aber noch offen gelassen.
Kretschmann mahnte auch eine massive Erhöhung des Impftempos an. Impfen sei die einzig wirksame Maßnahme, die Pandemie in die Knie zu zwingen. (dpa)