Kommentar
Langer Weg bis zur Norovirusimpfung
Der Winter bringt nicht nur erkältete Patienten in die Praxis, sondern immer wieder Patienten mit Norovirus-Brechdurchfällen. Ausbrüche mit mehreren zehntausend Betroffenen werden dabei bundesweit jedes Jahr beim Robert Koch-Institut in Berlin registriert.
Wirklich bedroht sind durch die Infektionen zwar nur geschwächte Menschen, die Krankheit ist aber extrem aufwändig, weil Patienten isoliert und kontaminierte Flächen und Gegenstände sterilisiert werden müssen. Ein Impfstoff gegen die Krankheit wäre daher hochwillkommen.
Erste Ansätze dazu sind vielversprechend. Ein nasaler Impfstoff hatte vergangenes Jahr einen Schutz gegen Norwalk-Viren, und damit einem von fünf wichtigen Serotypen der Noroviren, hervorgerufen. Jetzt gibt es erste positive Ergebnisse mit einer Vakzine gegen Serotypen aus den beiden Hauptgruppen der Erreger.
Eine große Hürde ist jedoch die sogenannte Antigendrift. Hiermit werden ständige Veränderungen der Antigene auf der Erregeroberfläche bezeichnet, die zum Beispiel auch von Influenza-Viren bekannt sind.
Für einen Impfschutz könnte hierdurch, ebenso wie bei Grippe, eine Surveillance der Norovirustypen und Impfbooster mit saisonalen Impfstoffen nötig werden.
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