Kommentar zur Lungenkrebs-Studie
Leichte Raucher im Irrtum
Laut den Resultaten einer Studie des National Cancer Institute der USA sinkt die Inzidenz von Lungenkrebs. Allerdings gilt das nicht einheitlich. Denn während Plattenepithel- und kleinzellige Karzinome seltener geworden sind, haben Adenokarzinome die Führung in der Liste der Tumortypen übernommen. Ihre Inzidenz steigt bei Frauen sogar.
Die Erkenntnisse, die Lewis und Kollegen nach einer Analyse des Datenmaterials vorgelegt haben, sind ein Hinweis darauf, wie das Rauchverhalten, die Art des Tabaks und die Histologie der diagnostizierten Bronchialkarzinome zusammenhängen. Vor allem der Inzidenzverlauf bei Adenokarzinomen könnte den Trend zu angeblich leichteren, mit Filtern versehenen Zigaretten widerspiegeln.
Denn die Verwendung von nikotinärmerem Tabak, zugleich nitrat- und nitrosaminreicher, führt zu tieferer Inhalation. Das schädigt die peripheren Atemwege. Die filterlosen, starken Zigaretten von ehedem waren der tiefen Inhalation hingegen abträglich. Sie verursachten vor allem Plattenepithelkarzinome der zentralen Atemwege.
Wer also glaubt, leichte Zigaretten seien weniger gefährlich, der irrt. Die Frage bei der Wahl des Tabaks ist nicht, ob sein Rauch Lungenkrebs verursachen kann, sondern eher: welchen.
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