Sepsis
Neue S3-Leitlinie zur Sepsis
Insgesamt 111 Empfehlungen für die Behandlung von Menschen mit Sepsis gibt die Deutsche Sepsis Gesellschaft in ihrer S3-Leitlinie. Neu sind Kapitel, die sich mit Prävention beschäftigen.
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Neu in der aktuellen S3-Leitlinie ist unter anderem ein Kapitel über Prävention einer Sepsis.
© Anna Schroll/UKJ
Jena. Es gibt eine neue S3-Leitlinie zur Behandlung von Patienten mit Sepsis und septischem Schock. Veröffentlicht wurden die Handlungsempfehlungen „Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge der Sepsis“ nun von der Deutschen Sepsis Gesellschaft (DSG). Die aktuelle Leitlinie basiere auf der Grundlage der US-amerikanischen Surviving Sepsis Campaign (SSC) aus dem Jahr 2017, wie die DSG mitteilt. Deren Gliederung wurde übernommen und um Kapitel über Definition der Sepsis, Prävention, Impfung und Spätfolgen ergänzt. Die Leitlinie wurde mit der aktuellen Literatur aktualisiert.
Insgesamt 111 Empfehlungen formulierte das Gremium. Bei 37 davon handle es sich um starke, in 33 um schwache Empfehlungen. Weitere 33 beruhten zwar auf einem Expertenkonsens, hätten jedoch nicht ausreichende Evidenz. 14 Empfehlung formulierte die DSG neu.
„Die Handlungs- und Behandlungsempfehlungen sind auf dem Stand des aktuellen Wissens, letztlich aber muss der Arzt immer anhand der individuellen Situation des Patienten entscheiden“, wird Professor Frank M. Brunkhorst zitiert. Brunkhorst hat die Professur für Klinische Sepsisforschung am Universitätsklinikum Jena inne und leitet hier das Zentrum für Klinische Studien.
Als Generalsekretär der Deutschen Sepsis-Gesellschaft leitete er die dreijährige Erarbeitung der Sepsis-Leitlinie, an der insgesamt 14 wissenschaftlich-medizinische Fachorganisationen und mit der Sepsis-Hilfe auch eine Patientenvereinigung beteiligt waren. Die Leitlinie soll alle fünf Jahre aktualisiert werden und bis 2023 gültig sein. (eb)