Pandemie
RKI: COVID-Inzidenz geht zumindest vorübergehend zurück
Die Herbstferien könnten die leicht entspannte aktuelle COVID-Lage erklären, berichtet das Robert-Koch-Institut. Die Zahl akuter Atemwegserkrankungen insgesamt bewegt sich indes auf Vorpandemie-Niveau.
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Das Robert Koch-Institut beobachtet die COVID-19-Lage und sieht jetzt eine leichte Entspannung: Die 7-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zu vergangener Woche um 33 Prozent gesunken.
© Marvin Ibo Güngör / GES / picture alliance
Berlin. Laut neuem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zur COVID-19-Lage sind die Erkrankungszahlen im Zusammenhang mit dem Coronavirus zuletzt leicht zurückgegangen. Das könnte jedoch vorübergehend sein und mit den Herbstferien vieler Bundesländer zusammenhängen, schränkt das Institut ein. Die Ferienzeit beeinflusse sowohl Kontakt- als auch Testverhalten der Menschen.
Das ist auch bei der 7-Tage-Inzidenz der gemeldeten Fälle mit labordiagnostischen Nachweis von SARS-CoV-2 zu beachten: Von letzter Woche (Meldewoche 42) zu dieser Woche (Woche 43) sei die Rate um 33 Prozent gesunken, schreibt das RKI.
Das betrifft alle Bundesländer und alle Altersgruppen. Die höchsten Inzidenzen verzeichnete das RKI in der Gruppe der 50 bis 64-Jährigen. Die Angaben zur Inzidenz eignen sich jedoch nur bedingt, um die aktuelle Pandemiesituation einzuschätzen, da viele Infektionen nicht gemeldet werden.
Weniger COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern
Auch die Krankenhäuser versorgten weniger Patientinnen und Patienten mit COVID-19 und schweren akuten Atemwegsinfektionen als in der Vorwoche, was auch für die Gruppe der über 60-Jährigen gilt. Aktuell kommen laut RKI-Bericht 4,3 Personen mit COVID-19 pro 100.000 Einwohnern ins Krankenhaus, das entspricht etwa 3500 neuen Klinikaufnahmen.
Auch auf den Intensivstationen gab es laut DIVI-Intensivregister einen Rückgang: Die Stationen versorgten zuletzt rund 1550 Personen mit COVID-19-Diagnose, in der Vorwoche waren es noch etwas mehr als 1720.
Zur Zusammensetzung der sequenzierten COVID-19-Fälle schreibt das RKI, dass auf die Omikron-Variante BA.5 inzwischen 96 Prozent zurückgegangen seien. Die Sublinien BF.7, BQ.1 und BQ.1.1, die die Weltgesundheitsorganisation als Omikronvarianten „unter Beobachtung“ einstuft, nehmen demnach in Deutschland auf sehr geringem Niveau zu.
Mehr Arztkontakte als sonst zu dieser Zeit
Einen Blick abseits von COVID-19: Gut 5,2 Millionen Menschen hatten laut der Online-Befragung „GrippeWeb“ akute Atemwegserkrankungen, was einem Niveau der vorpandemischen Jahre entspricht. Das waren etwas weniger als in der Vorwoche.
Allerdings gingen in dieser Woche 1,5 Millionen Menschen wegen akuten Atemwegserkrankungen zu niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Vor allem mehr Erwachsene gingen zum Arzt als in den Vorjahren. Aktuell führen vorrangig Influenzaviren, Rhinoviren, SARS-CoV-2, Parainfluenzaviren und Respiratorische Synytialviren zu Arztbesuchen wegen Atemwegserkrankungen. (ker)