Dritte Woche Teil-Lockdown

RKI: Corona-Fallzahlen auf hohem Niveau stabil –Trendwende noch offen

Die dritte Woche des Teil-Lockdowns in Deutschland geht dem Ende entgegen. Der rasante Anstieg der Zahl der Neuinfektionen scheint zwar gebremst. Doch das RKI bleibt skeptisch.

Veröffentlicht:
Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI)

„Wir sind noch lange nicht über den Berg“: Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), bei der Pressekonferenz zur aktuellen Situation in der Corona-Pandemie:

© Tobias Schwarz/AFP POOL/dpa

Berlin. Die SARS-CoV-2-Infektionszahlen in Deutschland haben sich aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) dank der strengeren Eindämmungsmaßnahmen auf hohem Niveau stabilisiert. Die Lage sei aber weiterhin sehr ernst, betonte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Ob es sich bei der Entwicklung um eine Trendwende handle, könne man noch nicht sagen. Insgesamt seien die Fallzahlen aber immer noch viel zu hoch. „Wir sind noch lange nicht über den Berg.“

Lesen sie auch

Die Zahl der schweren Verläufe und auch der Toten im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion steigt laut RKI mit der bekannten Zeitverzögerung weiter. In dieser Woche werde es bundesweit wahrscheinlich mehr als 1000 Todesfälle geben, sagte Ute Rexroth, Leiterin des RKI-Lagezentrums. Von schweren Verläufen seien nicht nur Menschen mit Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes betroffen.

Wieler ergänzte: Sollte es nicht gelingen, die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen, drohe weiterhin die Gefahr, dass Kliniken an ihre Grenzen stießen und Patienten nicht optimal versorgt werden könnten.

Lesen Sie dazu auch

Die Gesundheitsämter hatten dem RKI am Donnerstagmorgen 22.609 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind gut 5000 Fälle mehr als am Mittwoch (17.561). Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche wurden etwas mehr Fälle gemeldet.

Keine merkliche erhöhte Untererfassung

Nach der Änderung der Empfehlungen für Corona-Tests in Deutschland geht das RKI dennoch von einer eher geringen Zunahme der Dunkelziffer aus. Aus den verfügbaren Daten, auch zur Belegung der Krankenhäuser, könne man schließen, dass die Untererfassung nicht deutlich höher sei als vor einigen Wochen, sagte Wieler. Dass es eine bestimmte Dunkelziffer bei der Erkrankung gibt – es wird also nicht jeder Fall erkannt und dann auch gemeldet –, habe man immer gewusst.

In der vorigen, 46. Kalenderwoche haben die 163 an der regelmäßigen ALM-Datenabfrage teilnehmenden Labore knapp 1,27 Millionen PCR-Tests auf SARS-CoV-2 gemacht, 12 Prozent weniger als in der Vorwoche. Die Auslastung der Labore ging nach Auskunft des Branchenverbands bis Mitte November auf zuletzt 81 Prozent zurück.

Lesen Sie dazu auch

Welche Maßnahmen in Deutschland wie lange erhalten blieben, vermöge er nicht zu sagen, sagte Wieler. Das liege am Infektionsgeschehen und die Entscheidungen würden von der Politik getroffen, betonte der RKI-Chef.

Die Einhaltung der Regeln zu Abstand, Hygiene, Tragen von Mund-Nasen-Schutz und Lüften blieben sicherlich ein Grundpfeiler, bis Impfstoffe verfügbar seien. Die bisherigen Nachrichten dazu wertete Wieler als extrem ermutigend und positiv. (run/dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Metaanalyse von 94 Studien

Ein Viertel der Long-COVID-Kranken hat Depressionen

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?