Jahresbericht

RKI: Rund 3.300 HIV-Neudiagnosen im Jahr 2023

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Berlin. Im vergangenen Jahr haben etwa gleich viele Menschen die Diagnose HIV erhalten wie im Jahr zuvor. Genau 3.321 HIV-Neudiagnosen wurden 2023 gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) im Jahresbericht meldet (Epidemiologisches Bulletin 40/2024). Darunter waren auch 23 Kinder bis zum Alter von 14 Jahren, bei denen die Infektion (prä-/perinatale Infektionen; PPI) sicher oder wahrscheinlich von Mutter zu Kind übertragen wurde. Bereits im Juli hatte das RKI bekannt gegeben, im vergangenen Jahr hätten sich Schätzungen zufolge etwa 2.200 Menschen in Deutschland neu mit dem Virus infiziert.

Das RKI erfasst in den meisten Fällen auch die Herkunftsländer. Mehr als die Hälfte der Neudiagnosen bezog sich auf Menschen, die nicht aus Deutschland stammten. Darunter waren auch viele Menschen aus der Ukraine. Für die einzelnen Infektionswege weist das RKI diese Zahlen ohne die Immigranten aus der Ukraine aus. Das RKI weist außerdem darauf hin, dass es sich teilweise nicht um tatsächliche Neudiagnosen handelt, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland.

Unter den Menschen, bei denen im Jahr 2023 eine neue HIV-Infektion diagnostiziert wurde und die nicht aus der Ukraine nach Deutschland gekommen waren, machten Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), den größten Anteil der Neudiagnosen aus (1.010, 2022 waren es 1.027). Darauf folgten Neudiagnosen bei Menschen mit heterosexuellen Kontakten (674, 2022: 543) und Personen, die Drogen injizieren (165, 2022: 166). Für 932 Menschen (2022: 796) wurden laut RKI keine Angaben zum Übertragungsweg gemacht.

Die Zahl der Neudiagnosen bei MSM in Deutschland ist seit dem Jahr 2014 deutlich gesunken. Laut RKI dürften dazu frühere Diagnosen, früher einsetzende wirksame Behandlungen von HIV-positiven Menschen und die zunehmende Verwendung der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) beigetragen haben. (dpa/eb)

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