Kommentar zur Hygiene

Rückhalt für Sisyphos-Arbeiter

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

Sie arbeiten im Unsichtbaren und werden per Kopfgeld gesucht: Fachärzte für Hygiene können sich in Deutschland kaum vor Jobangeboten retten.

Mit dem Infektionsschutzgesetz, das vor einem Jahr in Kraft getreten ist, ist über Nacht eine starke Nachfrage nach ärztlichen und pflegerischen Fachkräften entstanden, der heftigen Druck auf den fast leer gefegten Arbeitsmarkt für Klinikärzte und Pflegefachkräfte ausübt.

Dieser Druck ist wichtig -  denn nach Jahren des Sparens müssen auch Klinikleitungen einsehen, dass ohne konsequente Hygienevorschriften die erschreckend hohen Zahlen von Keiminfektionen nicht eingedämmt werden können.

Statt sich zu sperren und über Zuständigkeitsfragen bei der Weiterbildung zu diskutieren, müssen Bundesärztekammer, Klinikleitungen und Fachgesellschaften den künftigen Hygieneärzten den Rücken stärken.

Denn wer Krankenhaushygieniker wird, hat nicht auf jeder Station Freunde: Als Arzt auf Augenhöhe erklärt er anderen Kollegen, wie Therapieabläufe nach Hygienegesichtspunkten überprüft und optimiert werden müssen.

Wenn dann die Rückendeckung der Klinikleitung versagt, werden sich pro Jahr weiterhin rund 500.000 Patienten mit Klinik-Keimen infizieren.

Lesen Sie dazu auch: Vom K(r)ampf gegen Keime

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Robert Koch-Institut

Höhepunkt der Grippewelle wohl erreicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Themenseite

Alles zur Bundestagswahl 2025

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Ein Mädchen unter einer Decke blickt aus kurzer Entfernung auf einen Smartphone-Bildschirm.

© HRAUN/Getty Images

Systematischer Review

Zeit am Bildschirm: Ab wann steigt das Risiko für Myopie?