Sonderforschungsbereiche - Ein Novum beim Kongress

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Erstmals erhalten in diesem Jahr Sonderforschungsbereiche beim Internistenkongress ein Forum. In einem Projekt in Heidelberg geht es um adulte Stammzellen.

Von Peter Leiner

WIESBADEN. Derzeit fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in mehr als 230 Sonderforschungsbereichen (SFB) bundesweit Projekte von Wissenschaftlern in vielen Forschungsdisziplinen. Einen hohen Anteil haben dabei mit 100 Projekten (43 Prozent) die Lebenswissenschaften.

Der Anteil der Projekte mit naturwissenschaftlichen Themen liegt bei 27 Prozent (63 Projekte). Wie wichtig dem Präsidenten des Internistenkongresses, Professor Joachim Mössner, die Wissenschaft ist, spiegelt sich auch darin wider, dass er in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit bietet, dass sich mehrere SFB mit ihren Projekten vorstellen können.

Unter anderen stehen adulte Stammzellen im Zentrum der Forschung

Eines der in Wiesbaden vorgestellten SFB-Projekte trägt den Titel "Selbsterneuerung und Differenzierung von Stammzellen". In dem von der Medizinischen Klinik V mit den Schwerpunkten Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg initiierten und koordinierten SFB stehen adulte Stammzellen im Zentrum der Forschung - Zellen von der Pflanze Arabidopsis, dem Frosch Xenopus, der Fliege Drosophila, aber auch vom Süßwasserpoly, von der Maus und von Menschen.

Einmalig sei, dass in diesem Projekt mit 17 Teilprojekten Grundlagenforschung und Klinik eng verzahnt seien, sagte Professor Anthony D. Ho, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik V.

Bereits seit Jahrzehnten werden hämatopoetische Stammzellen vor allem in der Onkologie genutzt. Zunächst stammten die Stammzellen für die Transplantation aus dem Knochenmark. In Heidelberg wurde das Konzept, Stammzellen stattdessen aus dem peripheren Blut zu verwenden, seit den 1980er Jahren gezielt erforscht. Inzwischen werden für autologe Transplantationen kaum noch Stammzellen aus dem Knochenmark verwendet.

Mobilisierung aus dem Knochenmark noch nicht optimal

Aber noch ist die Mobilisierung dieser Zellen aus dem Knochenmark nicht optimal. So sind die Wissenschaftler auf der Suche nach Substanzen, mit denen sich mehr und effizientere hämatopoetische Stammzellen aus dem Knochenmark ins periphere Blut locken lassen.

Als ein Beispiel für eine solche Substanz nannte Ho Plerixafor, ein Antagonist des Rezeptors CXCR4. Dadurch werden die Stammzellen weniger im Knochenmark zurückgehalten, und sie gelangen leichter ins periphere Blut.

Eine andere Möglichkeit, die Zellen ins Blut zu locken, bietet die Technologie "Protein Epitope Mimetics", mit der sich die Wechselwirkung von Proteinen beeinflussen lässt, durch die die Stammzellen zurückgehalten werden.

Lesen Sie dazu auch: Organe erhalten, Transplantate besser schützen!

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