Kommentar
TB braucht weltweit mehr Beachtung
Ohne die jährlichen Informationen zum Welttuberkulose-Tag am 24. März würde die Krankheit wahrscheinlich bei uns kaum noch wahrgenommen. Die Erkrankungszahlen sinken in Deutschland seit Jahren, und die meisten Betroffenen können geheilt werden. Sorgen bereiten allerdings multiresistente Keime, die eingeschleppt werden.
In Entwicklungsländern hingegen fordert die Armuts-Krankheit jedes Jahr weit über eine Million Opfer. Mangelhafte Gesundheitsversorgung, Kriege, Naturkatastrophen und viele durch HIV geschwächte Menschen bieten dem Erreger Mycobacterium tuberculosis einen günstigen Nährboden. Allerdings hat es auch in diesen Ländern mit dem DOTS-Programm (Directly Observed Treatment, Short-course) Fortschritte gegeben: Die hohe Sterberate bei Erkrankten wurde gesenkt.
Versorgungsengpässe bei Medikamenten in Entwicklungsländern führen jedoch immer wieder dazu, dass Menschen nicht optimal gegen TB behandelt werden und so multiresistente Keime entstehen. Ein internationaler Kraftakt ist nötig, um bei der Tuberkulosekontrolle am Ball zu bleiben. Sonst könnte sich die komfortable Situation bei Tuberkulose in den Industrieländern auch wieder ändern.
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